Im TV konfrontierten Schüler den freiheitlichen Politiker damit, ihre ganze Klasse wäre nicht im Land, ginge es nach seinen Asyl-Vorstellungen. Waldhäusls Antwort darauf ist nunmehr bekannt und im ganzen Land Thema. Auch bei seinen Parteikollegen kam der Sager nicht überall gut an. Vorwürfe kommen jetzt auch aus Salzburg.

"Offene Grenzen haben nichts mit der Schulklasse zu tun"

In einem Interview mit der “Presse” erklärt Marlene Svazek: “Ich würde das nicht so machen. Gerade als Politiker hat man die Aufgabe, dass man den Menschen seine Standpunkte ausführlich erklärt”. Offene Grenzen, so Svazek, würden mit der Asylproblematik zusammenhängen – nicht aber mit Klassen, in denen Schüler mit Migrationshintergrund säßen. “Das kann man vielleicht am Stammtisch so salopp sagen, aber nicht in einer Diskussion”, so die Salzburger Chef-Freiheitliche.

"Waldhäusl ist irgendwo falsch abgebogen"

Gefragt, ob die Schüler auch ihrer Meinung nach gar nicht erst in Österreich sein sollten, antwortet Svazek in der “Presse”: “Natürlich sollen die hier sein”. Allerdings fordert Svazek an dieser Stelle einen “moralischen Lackmustest” ein. “Wie viele Menschen aus der Oberschicht, auch Linke, schicken ihre Kinder in großen Städten in private Gymnasien? Und wie viele schicken sie in Brennpunktschulen?”. Das sei eine der wichtigen Fragen, deren Antwort man aber nicht mit der “vereinfachten Darstellung” eines Gottfried Waldhäusl bekommen könnte. Und dann wird die Kritik an ihrem Parteifreund sogar noch heftiger. Svazek unterstellt Waldhäusl, irgendwo in seinem Denkmuster verunfallt oder vielleicht falsch abgebogen zu sein.

Kickl ortet "Herumgegackere"

Für FPÖ-Boss Herbert Kickl ist die ganze Debatte um den Waldhäusl-Sager hingegen nicht mehr als “aufgeregtes Herumgegackere”. Jeder hätte schließlich seine eigenen Formulierungen, nimmt Kickl seinen blauen NÖ-Landesrat in Schutz. Und er erinnert in der “Krone”:”Hätte man vor 30 Jahren auf Haider gehört, mit seinem Volksbegehren ‘Österreich zuerst’, dann wäre den Österreichern – vor allem auch in Wien – einiges erspart geblieben”.

Versteht die Aufregung nicht: FPÖ-Chef Hebert Kickl