Man wird gezwungen sein, Schwerpunkte zu setzen. Etwa im Pflegebereich, den Schulen und der kritischen Versorgung, erklärt Thomas Starlinger von der GECKO-Krisenkoordination. Bevor man dann gar nicht testet, müsse man auch Antigen-Tests einsetzen, die dann maximal zwölf Stunden gültig sind, so Starlinger.

Neues System aufbauen

Man müsse aus der derzeitigen Situation die Lektionen lernen und die entsprechenden Testsysteme aufbauen, damit man nicht mehr in eine Situation komme, wie wir sie jetzt sehen. Der Aufbau neuer Testkapazitäten würde, „wenn sie es sehr sportlich betreiben“, acht bis zwölf Wochen in Anspruch nehmen, analysierte der Experte in der „ZiB“.

Experten: Zu viele Tests, zu teuer

Zuvor übte bereits Labor-Expertin Susanne Haas Kritik an den vielen Tests. Sie hält Österreichs PCR-Testwut für völlig übertrieben. Und die Tests sind auch teuer.

In keinem EU-Land wird zurzeit so viel getestet wie in Österreich. Die “Gratis”-Corona-Tests kommen die Bürger aber ganz schön teuer. Sie verursachen Milliardenkosten, wie die Beantwortung einer Budgetanfrage der Neos ergeben hat. Das Gesundheitsministerium rechnet demnach für das laufende Jahr mit Testkosten in der Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Kommendes Jahr sollen es weitere 1,3 Milliarden Euro sein.

Die Wiener Denkfabrik Agenda Austria hat nun errechnet: Die Ausgaben für die Impfungen nehmen sich daneben geradezu bescheiden aus.

“Die hohen Testkosten zeigen auch, dass gratis alles andere als kostenlos bedeutet”, analysiert Agenda-Austria-Direktor Franz Schellhorn. Genügend Testkapazitäten seien allerdings wichtig, um eine rasche Ausbreitung der Pandemie zu verhindern, unterstreicht Schellhorn. Was man dabei aber nicht vergessen sollte: “Noch wichtiger ist aber eine hohe Durchimpfung der Bevölkerung. Wir müssen weitere Lockdowns, die dem Land verheerenden wirtschaftlichen Schaden zufügen, verhindern.”