„Falls die EU hastige und unüberlegte Maßnahmen ergreifen sollte, sollte sie sich auf effektive Gegenmaßnahmen des Irans einstellen“ warnt Außenminister Hussein Amirabdollahian laut APA in einem Telefonat am Mittwoch seinen italienischen Amtskollegen Luigi Di Maio. Natürlich beziehen sich die Warnungen auf eine eventuelle Einmischung in den Umgang des iranischen Regimes mit den Protesten, bei denen es immer wieder zu gewaltsamen Ausschreitungen kommt.

Rot-weiß-rote Politikerinnen sehen Amini als Symbol für Widerstand

“Das iranische Volk werde dem Ausland niemals erlauben, mit solchen Methoden die Unabhängigkeit und die territoriale Integrität des Landes zu gefährden”, so der iranische Chefdiplomat laut Nachrichtenagentur Isna. Wobei es das iranische Volk ist, das derzeit gegen seine Regierung rebelliert. Auslöser für die Proteste war die Festnahme und folglich der Tod von Mahsa Amini (22) durch die Sittenpolizei. Die junge Frau hatte angeblich ihr Kopftuch nicht ordentlich auf. Für die Vize-Präsidentin des EU-Parlaments, Evelyn Regner (SPÖ), ist Amini Symbol für den Widerstand des iranischen Regimes. Die ÖVP-Europa-Abgeordneten Angelika Winzig bezeichnete die Unterdrückung von Frauen wegen ihres Kleidungs- und Lebensstils als “inakzeptabel”.

Ganz anders sieht das offenbar der amtierende Bundespräsident. Alexander van der Bellen orakelte noch vor Jahren, dass auch in Österreich bald alle Frauen aus Solidarität Kopftücher tragen werden. Im Iran reißen sich die Frauen aktuell nicht nur die Tücher vom Kopf, sie schneiden sich unter Tränen und Schreien auch ihre Haare ab, um so ihrer Verzweiflung noch mehr Ausdruck zu verleihen. Wie ein Schlag in ihre Gesichter: Die ZIB-Moderatorin stand völlig ohne Not, dafür im peinlichen vorauseilenden Gehorsam, mit Kopftuch vor der Kamera (eXXpress berichtete). Der ORF hat demzufolge nicht mit Repressalien aus Teheran zu rechnen.