Trotz Rekordinflation konnte sich die Regierung bis heute auf keine kräftige Entlastung der Arbeit einigen. Das hat spürbare Konsequenzen. Gemessen an den Arbeitskosten haben Österreichs Arbeitnehmer die viertniedrigsten Nettolöhne in der industrialisierten Welt. Werden auch private Pflichtversicherungen für die Pension berücksichtigt, landet Österreich auf Rang fünf.

Nur in Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland sind Steuern & Abgaben auf Arbeit höher

Die Wiener Denkfabrik Agenda Austria hat anhand der OECD-Daten berechnet, wie viel einem heimischen Durchschnittsverdiener mehr in der Tasche bleiben würde, wenn seine Arbeitsleistung so stark belastet wäre wie jene der Durchschnittsverdiener anderer Länder. Fazit: Hätte Österreich dieselbe Steuer- und Abgabenbelastung auf Arbeit wie der Wohlfahrtsstaat Schweden, blieben einem Durchschnittsverdiener rund 230 Euro netto mehr im Monat.

Für Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera steht mit Blick auf Österreich fest: „Wer rechnen kann, arbeitet Teilzeit. Österreich entlastet seit Jahren vor allem die unteren Einkommen, damit wird die Teilzeit finanziell immer interessanter. Entlastet werden sollten vorrangig mittlere Einkommensbezieher. Im derzeitigen System steigt die Abgabenbelastung hier am stärksten an.“