Österreich hat einen neuen Polit-Skandal – und dessen Folgen sind in ihrem wahren Ausmaß derzeit noch nicht absehbar: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig wurde zum Opfer von Cyberkriminellen, die sich für Kiews Stadtchef Vitali Klitschko ausgaben – und hat es das ganze Gespräch lang nicht bemerkt. Es ist nicht bekannt, was Ludwig mit dem “Fake-Klitschko” besprochen hat – und welche, womöglich heiklen Informationen er weitergegeben haben könnte. Ein Fauxpas, der Ludwig sein Amt kosten könnte – zumindest wenn es nach seinem ehemaligen Vertreter, Ex-Vizebürgermeister Dominik Nepp (FPÖ) geht. Dieser sieht in der Affäre das “persönliche Ibiza” Ludwigs – und fordert den Wien-Chef nun via Twitter zum Rücktritt auf.

Doch was war passiert? Der eXXpress berichtete bereits ausführlich, doch hier nochmals ei Überblick: Nachdem Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) stolz auf Twitter verkündete, mit dem Kiewer Bürgermeister, Ex-Box-Champion Vitali Klitschko telefoniert zu haben, gingen die Wogen hoch. Zum ersten: Das Telefonat war mit der Bundesregierung nicht abgesprochen. Zum zweiten: Vitali Klitschko meldete sich via Twitter persönlich zu Wort und erklärte, dass es sich weder beim Telefonat mit Wien, noch in anderen Telefonaten mit den Stadtchefs von Berlin und Madrid, um ihn gehandelt habe. Nur, dass andernorts schnell Zweifel an der Echtheit des (vermeintlichen) ukrainischen Gegenübers aufkamen und die Gespräche abgebrochen wurden – einzig und allein Michael Ludwig führte das Gespräch zu Ende.

Hochnotpeinlich für den Wiener Bürgermeister – und eine gefährliche Sicherheitslücke, die nun viele Fragen aufwirft – nicht zuletzt zur Berechtigung des eigenmächtigen Handelns Ludwigs, der über sein Telefonat im Vorfeld offenbar niemanden aus der Regierung in Kenntnis gesetzt hatte.