Der russische Präsident Wladimir Putin und sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron haben eben ein Telefongespräch über die Lage in der Ukraine beendet. Gemäß einem Bericht des Kremls über das Telefonat warnte Putin: Der Beschuss des von Russland kontrollierten Kernkraftwerks Saporischschja in der Südukraine berge das Risiko einer “großen Katastrophe”. Für die angespannte Situation macht er weiterhin Kiew verantwortlich.

Putin und Macron fordern beide Inspektion durch Internationale Atomenergiebehörde

Im Bericht heißt es wörtlich: “Wladimir Putin betonte insbesondere, dass der systematische Beschuss des Gebiets des Kernkraftwerks Saporischschja durch das ukrainische Militär die Gefahr einer groß angelegten Katastrophe heraufbeschwört, die zu einer Strahlenverseuchung großer Gebiete führen könnte”. Macron soll das Gespräch initiiert haben.

Beide Präsidenten seien sich einig, dass ein Team der Internationalen Atomenergiebehörde in die Anlage geschickt werden müsse. Putin bekräftigte die Bereitschaft Russlands, den IAEO-Inspektoren die notwendige Unterstützung zu gewähren, erklärte der Kreml ebenso.

Kiew und Moskau beschuldigen sich gegenseitig

Moskau und Kiew haben sich gegenseitig beschuldigt, Europas größtes Kernkraftwerk, das im März von Russland erobert worden war, aber immer noch von ukrainischen Technikern betrieben wird, beschossen zu haben. Nur zwei der sechs Reaktoren der Anlage sind in Betrieb.

Die Ukraine und Russland werfen sich auch wechselseitig vor, Provokationen in der Anlage zu planen. Kiew erklärte, die russischen Streitkräfte planten, die Anlage vom ukrainischen Stromnetz abzukoppeln und an das russische anzuschließen.

Russland klagt über Hindernisse bei der Belieferung der Weltmärkte

Nach Angaben des Kremls informierte Putin Macron darüber hinaus über die fortbestehenden Hindernisse bei der Lieferung russischer Lebensmittel und Düngemittel auf die Weltmärkte.