Der Fall von Novak Djokovic, der als ungeimpfter Spieler nach Australien einreisen wollte entwickelte sich immer mehr zu einem Politikum. Der Nummer eins der Weltrangliste wurde die Einreise nach Australien verwehrt – zunächst! Er verbrachte die Tage bis zur Anhörung am heutigen Montag in einem Quarantäne-Hotel. Dann legte Djokovic einen Genesungsbescheid vor. Schließlich bekam der Tennis-Star vor Gericht recht. Beim sport-eXXpress bei Dominik Hana äußerte sich Tennis-Legende Alex Antonitsch zu dieser Causa: “Wenn man ehrlich ist, hätte man sich das ganze Theater sparen können. Wäre er geimpft, wie 99 Prozent der Tennis-Spieler, dann wäre das Thema erledigt gewesen.”

Es habe scheinbar ein Missverständnis zwischen Tennisverband und der australischen Regierung gegeben. “Im Grunde genommen gibt es für mich nur Verlierer. Als Tennisspieler muss man dankbar sein, dass man seinem Job nachgehen darf. Das ist für viele Leute derzeit nicht möglich. Ich finde es schon ziemlich heftig, dass man mit irgendwelchen Ausnahmeregelungen hinkommt,” nimmt sich Antonitsch kein Blatt vor den Mund.

Image-Schaden für den Tennis-Sport kann man noch nicht beziffern

Die Causa wurde zu einem riesigen politischen Thema. Sowohl in Serbien als auch in Australien gab es Demonstrationen. Antonitsch verweist auch darauf, dass Australien zwei Jahre eine beinharte Zeit gehabt hat. “Egal, wer wo ein Turnier veranstaltet: Die Regeln gehen immer vom Land aus. Das Land macht die Regeln und danach hat sich der Sport zu richten,” steht für den Tennis-Experten fest.

Den Image-Schaden für den Sport könne man noch nicht beziffern. “Fakt ist: Die meisten halten sich daran, weil sie einfach froh sind, dass sie ihrem Job nachgehen können. Ich finde diese Extrawurst einfach komisch.” Es sei das gute Recht von Djokovic gewesen, seinen Impfstatus nicht bekanntzugeben, aber: “Es war natürlich provokant gegenüber den Australiern zu posten: “Hallo, ich komme jetzt. Ich habe eine Ausnahmeregelung.” Ich glaube, das hat das Ganze ausgelöst,” meint Antonitsch.

Er habe mit Djokovic schon mehrfach zu tun gehabt und sei ein “wahnsinnig netter Kerl.” Aber bei dieser Sache versteht Antonitsch den Weltranglistenersten nicht.

Jedenfalls werden die Australian Open ohne Dominic Thiem über die Bühne gehen, der dieses Turnier aufgrund seiner Handgelenksverletzung auslässt. Dabei wurde er auch von Thomas Muster kritisiert und meinte, dem Lichtenwörther würde “das Feuer fehlen.” Antonitsch wiederum meint: “Man hat den Eindruck, dass er ein wenig enttäuscht ist.” Die Aussage von Muster, man müsse auch mit Schmerzen spielen findet er allerdings nicht richtig:”Das Handgelenk ist das Heikelste für einen Tennisspieler. Da muss alles passen,” weiß Alex Antonitsch.

Man müsse Thiem definitiv Zeit geben. “An so etwas wie beim Federer, das er anderthalb Jahre weg ist und dann die Australian Open gewinnt glaube ich nicht.” Antonitsch glaubt, dass Thiem spätestens bis zum Sommer wieder um Titel mitspielen wird. Von den Grunschlägen und von der Technik ist alles da, doch:” Die anderen schlafen nicht. Da komme viele junge Spieler nach, die einfach gierig sind.”