Der Häuserpreisindex (HPI) weist für das 1. Halbjahr 2021 laut Statistik Austria eine Preissteigerung von 10,7 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres auf. Im 1. Quartal 2021 stiegen die Preise von Häusern und Wohnungen um 9,7 Prozent zum Vorjahresquartal (+6,2 Prozent zum Vorquartal) und im 2. Quartal um 11,7 Prozent (+4,2 Prozent zum Vorquartal).

“Die Preise auf dem Wohnimmobilienmarkt haben in der ersten Jahreshälfte 2021 weiter angezogen. Mit einem Plus von 10,7 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 lag der Preisanstieg bei Häusern und Wohnungen deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen drei Jahre von 6,1 Prozent. Günstige Kredite und die weiterhin kräftige Nachfrage ließen die Preise ansteigen und das unabhängig davon ob Haus oder Wohnung, Stadt oder Land. Der Anstieg des Verbraucherpreisindex, der auf Konsumgüterpreise und nicht auf Vermögenswerte abzielt, fiel im gleichen Zeitraum mit 1,9 Prozent deutlich geringer aus”, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Bestehender Wohnraum sowie neue Wohnungen und Häuser verteuerten sich stark

Die von Haushalten zu Wohnzwecken erworbenen bestehenden Eigentumswohnungen verzeichneten mit +14,4 Prozent den höchsten Preisanstieg im Vergleich zum 1. Halbjahr 2020 (Q1: +12,4 Prozent, Q2: +16,4 Prozent). Die bestehenden Häuser lagen mit +11,5 Prozent leicht darunter (Q1: +12,1 Prozent, Q2: +11,0 Prozent). Kombiniert ergab dies für den Teilindex des bestehenden Wohnraums im 1. Halbjahr 2021 einen Anstieg von 13,1 Prozent (Q1: +12,3 Prozent, Q2: +14,0 Prozent). Der Teilindex “Kauf von neuem Wohnraum”, der die Preisentwicklung von neuen Wohnungen und Fertigteilhäusern abbildet, stieg im 1. Halbjahr 2021 um 4,3 Prozent gegenüber derselben Periode 2020 (Q1: +3,1 Prozent, Q2: +5,4 Prozent).

Preise für selbstgenutzten Wohnraum um 4,4 Prozent gestiegen

Der Preisindex für selbstgenutzten Wohnraum (Owner Occupied Housing, kurz: OOH) stellt eine Erweiterung zum Häuserpreisindex dar. Er enthält neben der Beschaffung von neuem und bestehendem Wohnraum auch Ausgaben, die mit der Anschaffung und dem Eigentum von Wohnraum anfallen, etwa Gebühren des Erwerbs, Versicherungen sowie Kosten für Reparaturen und Renovierungen. Er stieg im 1. Halbjahr 2021 um 4,4 Prozent (Q1: +3,4 Prozent, Q2: +5,5 Prozent) und wies im 2. Quartal 2021 einen Indexstand von 143,67 Punkten auf. Der Teilindex für die Preise der Anschaffung des Wohnraums stieg um 5,9 Prozent, hier machen sich die steigenden Baukosten in der Position Selbstgebauter Wohnraum und größere Renovierungen (Q1: +3,7 Prozent, Q2: +7,2 Prozent) bemerkbar. Aufwendungen für den Erhalt selbstgenutzten Wohnraums verteuerten sich im 1. Halbjahr 2021 um 2,2 Prozent (Q1: +1,8 Prozent, Q2: +2,5 Prozent).