Die Luftqualität der Stadt hat sich in den vergangenen zwei Wochen deutlich verbessert. Nachdem der rote Saharastaub, der unsere Luft noch zusätzlich belastete, langsam wieder aus unseren Breitengraden verschwunden ist, könnten laut aktuellen Messdaten auch die enorm hohen Kraftstoffpreise zur Verbesserung der Luftqualität im Wiener Stadtgebiet geführt haben.

Die Daten des Schweizer Messinstituts IQAIR zeigen sowohl beim Feinstaub, als auch beim Co2 einen deutlichen Rückgang im Wiener Stadtgebiet. Viele Wiener fragen sich nun: Braucht es zusätzlich zu den bereits geltenden Umweltschutzmaßnahmen und Kraftstoffpreisen über 2€/l wirklich noch einmal Teuerungen? Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) möchte nach wie vor die Co2-Bepreisung ab Juli einführen.

Die Feinstaubbelastung ist in den vergangenen zwei Wochen im Wiener Stadtgebiet gesunken.IQAir

Aus der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien, der MA 22, heißt es dazu gegenüber dem eXXpress, dass die Gesamtauswirkungen der hohen Kraftstoffpreise erst durch einen komplizierten Analyseprozess festgestellt werden können – und das dauert noch ein paar Monate. Alles in allem sei man aber zufrieden: “In Summe sehen wir aber über die letzten Jahre einen sehr positiven Trend hin zu viel sauberer Luft, der sich aus der Vielzahl an Maßnahmen der EU, der Bundesregierung und der Wiener Stadtregierung ergibt.”

Die CO2-Konzentration in Wien sank seit 23. MärzIQAir
In der Grafik der MA22 ist ein deutlicher Rückgang der Feinstaubbelastung in den vergangenen Jahren zu erkennen.MA22/eXXpress

Feinstaubbelastung kommt zum Großteil aus dem Osten

Die Qualität der Wiener Luft ist gemäß dem internationalen Luftindex AQI nur als „Moderat“ eingestuft. Sie wies mit einer Feinstaub-Konzentration (PM2,5) von 12,3 µg/m³ im Jahr 2019 eine höhere Feinstaubkonzentration auf als London, Madrid und Berlin. Die Feinstaubbelastung in Wien ist jedoch zum Großteil nicht „hausgemacht“.

Mehr als zwei Drittel des gesundheitsschädlichen Feinstaubs kommt aus dem Ausland. Denn: Das sogenannte PM2,5 breitet sich problemlos über 1000 Kilometer um seinen Entstehungsort aus. Die Emissionen werden durch den Wind in die Stadt getragen und tragen so zur Luftverschmutzung in Wien bei. Mehrere Schadstoffe, die in den Messstellen wiedergefunden werden, kommen aus dem Osten nach Österreich, während die sauberen Luftmassen aus dem Westen stammen.