Er wusste von Anfang an, dass ein hartes Pflaster gleich zum Auftakt der Australien Open kommen kann. Dominic Thiem schlug dank einer Wildcard im Hauptfeld des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres auf. Doch das Australien-Abenteuer war für den Lichtenwörther bereits nach der ersten Runde vorbei. Nach 2:10 Stunden musste sich Thiem gegen Andrej Rublew mit 3:6,4:6,2:6 geschlagen geben. Von einem Satzgewinn war der Niederösterreicher am Ende weit entfernt. Zu allem Überfluss kam auch noch eine Zerrung in der Rippengegend hinzu. Der US-Open-Sieger von 2020 musste daraufhin ein “Medical Time-Out” nehmen. Damit ging der Australien-Trip für Thiem wenig erfreulich zu Ende.

Zu Silvester hatte er sich beim ersten zweier Adelaide-Turniere schon in der ersten Qualifikationsrunde dem Südkoreaner Kwon Soon-woo 4:6,1:6 geschlagen geben müssen, danach entschied sich Österreichs Nummer eins für eine ausgiebige Vorbereitung auf den Grand-Slam-Event in Melbourne vor Ort. Beim Einladungsturnier Kooyong Classic ebendort verlor Thiem dann in der vergangenen Woche gegen den Australier Alex de Minaur, gegen den US-Amerikaner Frances Tiafoe gewann er.

Kleine Schritte nach vorne

Dennoch war für Dominic Thiem nach dem Aus gegen Rublew nicht alles schlecht: “Ich denke schon, dass es ein kleiner Schritt nach vorne war. Ich merke es auch in den Tagen vor dem Turnier, wenn ich gegen die absoluten Topleute trainiere, dass das Tempo, das ich spiele, wieder okay ist. Dass es nicht merkbar langsamer ist, als was die spielen, wieder ein bisschen flüssiger.” Im Match sei es dann aber natürlich noch ein bisschen schwieriger. “Da ist noch sehr viel Reserve, sehr viel Potenzial vorhanden.”

Dominic Thiem verlor zum Auftakt der Australian Open gegen RublewAPA/AFP/ANTHONY WALLACE

Er müsse freilich die kleinen Schritte nach vorne sehen, etwa im Vergleich zum 4:6,4:6 gegen Rublew im Herbst im Gijon-Halbfinale. “Da habe ich noch einen relativ großen Unterschied im Schlag-Tempo gesehen. Der ist jetzt, glaube ich, nicht mehr ganz so groß”, wusste Thiem zu berichten. “Aber der nächste Schritt, solche Leute fordern zu können und zu schlagen, soweit bin ich noch nicht. So ehrlich muss ich auch zu mir selber sein. Aber ich bin dem wieder einen Schritt näher gekommen und das muss ich als positiv sehen.”

Das nächste Spiel absolviert Dominic Thiem frühestens in zweieinhalb Wochen beim Davis-Cup-Duell mit Kroatien in Rijeka. Danach geht es für drei Sand-Turniere nach Südamerika. Dennoch will die ehemalige Nummer drei der Weltrangliste seine Verletzung vorerst abklären lassen, die er sich laut eigenen Angaben bei einem wegen der Sonne ungünstigen Ballaufwurf im Match zugezogen hat. “Da habe ich es mir ein bisschen gezerrt”, erklärte der mit einer Wildcard angetretene Thiem. Er gab sich grundsätzlich aber zuversichtlich, bald wieder fit zu sein.