“Wir haben mittlerweile mehr eingestellte Verfahren, als laufende”, erklärt Thomas Kralik dem eXXpress. Mit der Einstellung eines Ermittlungsverfahrens wegen Amtsmissbrauchs gegen seinen Mandanten Thomas Schmid, ist für den Rechtsanwalt endgültig klar, dass die Beschuldigungen “zu bröckeln” beginnen. Im konkreten Fall ging es um den Vorwurf der WKStA, Schmid solle im Jahr 2017 auf Geheiß seiner Schwester einen Steuerakt eingesehen haben.

"Zufallsfund" brachte kein belastendes Material

„Kannst dem komischen (sic!) nicht die Finanz auf den Hals setzen?“, hätte Schmids Schwester ihn im Jahr 2017 gebeten. Sie soll zu dem Zeitpunkt im Streit mit ihrem Nachbarn gelegen sein und sich deshalb an ihren Bruder gewandt haben. Das vermeintlich belastende Material  (eine SMS) sei ein Zufallsfund aus den Ermittlungen zur Casinos-Affäre gewesen. Etliche Medien stürzten sich im Dezember 2020 auf die geleakten Auswertungen von Schmids Handydaten durch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA).

"Es war kein sehr umfassender Akt"

Übrig blieb von diesem Vorwurf nun aber nichts. Das Ermittlungsverfahren wegen Amtsmissbrauchs wurde eingestellt. Warum das so lange gedauert hat, kann sich auch Schmids Anwalt, Thomas Kralik, nicht erklären. “Es ist kein sehr umfassender Akt. Das hätte man alles viel schneller bearbeiten können”, so Kralik im Gespräch mit dem eXXpress. Die entsprechenden Anträge dazu hätte er schon lange eingereicht. Außerdem, hätten die Ermittler ja nur einmal bei der Finanz anklopfen müssen. “Solche Zugriffe werden ja protokolliert”, stellte Kralik schon vor Monaten fest. Darüber hinaus hätte Schmid auch gar nicht die technischen Möglichkeiten gehabt, auf besagten Steuerakt zuzugreifen.

Dass die Einstellung just kurze Zeit nach der letzten Befragungsrunde im Ibiza-U-Ausschuss auf seinem Schreibtisch landete, hat für den Anwalt einen “vom Timing her seltsamen Geruch”.

In der Casino-Causa rund um Peter Sidlo geht das Verfahren indes noch weiter.