Es ist alles anders, er fehlt so sehr. Während sich überall Kinder mit ihren Eltern auf Weihnachten freuen, herrscht bei zwei kleinen Mädchen – 7 und 10 Jahre alt – in Schattendorf im Burgenland Leere.

Sie trauern um ihren Papa, mit dem sie vor wenigen Tagen noch seinen 43.  Geburtstag gefeiert hatten. Der die Geschenke für den Heiligen Abend noch mit ausgesucht und eingepackt hatte. Dem auch sie mit viel Liebe ein Geschenk gebastelt haben und mit dem sie über die Feiertage viel Zeit verbringen wollten – so wie sie es immer getan hatten. Sein Packerl wird wohl für immer unausgepackt bleiben.

Ihr Papa Jürgen lebt nicht mehr, weil ihn ein Syrer (18) vor einer Disco totgeprügelt hat. Die Mädchen des Opfers, eine in der Volksschule, die andere gerade aufs Gymnasium gewechselt, können das nicht verstehen. Wie auch? Wenn auch die Erwachsnen in Schattendorf rat- und sprachlos sind, wenn ihnen die Worte fehlen für das, was ihnen ein Hobby-Boxer und Spengler-Lehrling aus dem Bezirk Neunkirchen mutmaßlich mit einem 16-jährigen Komplizen angetan hat. Die beiden Schläger haben nicht nur die Familie des beliebten Diplom-Ingenieurs zerstört, sie haben den Weihnachtsfrieden in der 2400 Einwohner zählenden Marktgemeinde zertrümmert.

Klare Worte des Bürgermeisters, doch wirklich trösten kann er die Kinder nicht

Mit Jürgen T. starb einer, den die Älteren von kleinauf kannten, und die Jüngeren, weil er im örtlichen Fußballklub kickte und im Vorstand ehrenamtlich arbeitete. Es fühlt sich für sie an, als sei ein Teil von ihnen selbst für immer gegangen.

Der Bürgermeister von Schattendorf, Thomas Hoffmann (SPÖ), hat nach der wahnsinnigen Tat klare Worte gefunden. Er hat nicht verschwiegen, dass es ein Migrant aus Syrien war, der das ganze Leid über die Familie und die Gemeinde brachte, ein Fremder, der in die heile Welt des Burgenlandes einbrach und einer Mutter und ihren beiden kleinen Kindern den Ehemann und Vater für immer entriss. Ihren Fels in der Brandung, ihren Anker und nicht zuletzt ihren Ernährer. Hoffman machte für den unfassbaren Gewalt-Exzess auch die Migrationspolitik verantwortlich: “Es wurde nichts aus 2015 gelernt”, sagte er.

Er wird auch gegenüber der trauernden Familie die richtigen Worte finden. Doch wirklich trösten kann die hinterbliebene Ehefrau und ihre Kinder selbst der Bürgermeister nicht.

Verdächtiger Syrer weist nach wie vor jede Schuld von sich

Jürgen T. wird nach den Weihnachtsfeiertagen auf dem Friedhof von “St. Michael” in seiner Heimatgemeinde Schattendorf zur letzten Ruhe begleitet. Der Schmerz für seine Frau und die beiden Töchter wird unermesslich sein. Gleichzeitig wird der Syrer in seiner U-Haft-Zelle weiterhin die Tat bestreiten und die Verantwortung für die angerichtete Tragödie von sich weisen.