Die Credit Suisse schließt das Jahr 2022 nach weiteren tiefroten Zahlen im vierten Quartal mit einem hohen Milliardenverlust ab. Zudem hat die in einer Restrukturierung steckende Bank im Schlussquartal massive Abflüsse von Kundengeldern hinnehmen müssen. Für das Gesamtjahr 2022 resultiert für die Credit Suisse ein Verlust von 7,3 Milliarden Franken (7,4 Milliarden Euro), wie sie am Donnerstag mitteilte.

Geprägt war das Jahr von stark schrumpfenden Erträgen, aber auch von Restrukturierungen und Führungswechseln. Bereits 2021 hatte die Credit Suisse nach den Debakeln um den Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos und die Liquidierung der Greensill-Fonds einen Jahresverlust von 1,6 Milliarden Franken geschrieben.

1,4 Milliarden Franken Verlust im vierten Quartal

Im vierten Quartal 2022 alleine erlitt die Credit Suisse einen Verlust von 1,4 Milliarden Franken. Neben erneuten hohen Kosten und Wertberichtigungen für die laufende Restrukturierung ist das Resultat unter anderem durch einen hohen Verlust der Investment Bank belastet worden. Der Vorsteuerverlust betrug 1,3 Milliarden Franken und lag damit im Rahmen der Ankündigungen der CS vom November 2022.

Zweitgrößter Verlust der Firmengeschichte

Wie bereits im November angekündigt, kam es im Herbst zu massiven Abzügen von Kundengeldern nach Gerüchten um eine Schieflage der Bank. Insgesamt hat die Credit Suisse im gesamten Schlussquartal nun Netto-Geldabflüsse von 110,5 Milliarden Franken hinnehmen müssen.

Die Aktionäre erhalten trotz des massiven Verlusts eine Dividende von 5 Rappen ja Aktie. Einen noch höheren Jahresverlust als 2022 hatte die Credit Suisse lediglich mitten in der Finanzkrise geschrieben: im Geschäftsjahr 2008 hatte gar ein Minus von 8,2 Milliarden resultiert.