Der Facebook-Konzern Meta hat seinen ersten Umsatzrückgang vermeldet und macht dafür Konjunkturängste verantwortlich. Auch für die nächsten Monate rechnet Meta nicht mit einer Besserung. Die Entwicklung kommt dem Ende einer Ära gleich: Seit dem Börsengang 2012 ging es nur rasant aufwärts. Gründer und Konzernchef Mark Zuckerberg erklärte jetzt, das Unternehmen wolle sich auf eine langfristige Sicht fokussieren.

Gewinn um 36 Prozent eingebrochen

Der Meta-Umsatz sank im zweiten Quartal im Jahresvergleich um ein Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn des Unternehmens brach von April bis Juni sogar um 36 Prozent auf 6,69 Milliarden Dollar ein (6,62 Milliarden Euro). Top-Managerin Sheryl Sandberg verwies auch auf den starken Dollar, der zu einer ungünstigen Umrechnung von Auslandseinnahmen in der Bilanz führte. Ohne den Anstieg des Dollar-Kurses hätte es ein Umsatzplus von drei Prozent gegeben, betonte sie in einer Telefonkonferenz mit Analysten.

Wehner wird Strategiechef

Nun gab der Facebook-Konzern eine Personaländerung bekannt. Der bisherige Finanzchef David Wehner soll im November die neu geschaffene Position des Strategiechefs übernehmen. Neue Finanzchefin wird demnach Susan Li. In der Chef-Etage hatte sich eine Lücke aufgetan, nachdem Sandberg ihren Rückzug angekündigt hatte. Sie galt als rechte Hand Zuckerbergs.

David Wehner wird Strategiechef.Getty Images

Erste Risse im Facebook-System

Bisher zeigten sich Facebook und Meta widerstandsfähig gegen alle wirtschaftlichen Schwächephasen. Mit dem Wissen über Interessen von Milliarden Nutzern bot die Plattform Werbekunden die Möglichkeit, ihre Anzeigen an die gewünschten Zielgruppen zu adressieren.

Erste Risse im System zeigten sich jedoch im vergangenen Jahr, nachdem Apple neue Regeln zum Schutz der Privatsphäre einführte. Facebook muss iPhone-Nutzer nun ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie ihr Verhalten quer über verschiedene Apps und Dienste nachverfolgen wollen. Viele Nutzer lehnten das ab.

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