Als unkompliziert und risikolos hatte der Urologe Dr. Ralf Herwig, der im Zuge des Test-Skandals in Tirol in die Schlagzeilen geraten war, einem seiner Patienten eine kostspielige Penis-Operation angepriesen – doch seither leidet der Mann an Impotenz. Über die die Hintergründe hatte der eXXpress bereits berichtet.  Wie der “Standard” zuvor berichtet hatte, habe das Unternehmen des Arztes ohne Ausschreibung den Auftrag für PCR-Tests zugesprochen bekommen, obwohl es die technischen als auch die fachlichen Voraussetzungen dafür nicht erfüllt haben dürfte.

Arzt praktiziert weiterhin in Dubai

Wie der Oberster Gerichtshof nun feststellt, war der Eingriff weder indiziert, noch entsprach er den Regeln der ärztlichen Kunst. Weiters sei der Mann auch nicht ausreichend über die Risiken der Operation aufgeklärt worden. 50.000 Euro Entschädigung wurden dem Opfer deswegen vom Gericht zugesprochen. Der Arzt ist von der Ärztekammer mittlerweile gesperrt worden – wie die Kronenzeitung berichtet praktiziert er aber noch in Dubai.

Causa HG Pharma zog kontrovers in den Landtag ein

Die Causa HG Pharma rund um die Abwicklung von PCR-Tests hat am Dienstag im Rahmen einer Fragestunde auch Einzug in die außerordentliche Sitzung des Tiroler Landtags gehalten. Während die Opposition scharfe Kritik an der erfolgten Auftragsvergabe ohne Ausschreibung an die Firma übte, verteidigte ÖVP-LHStv. Josef Geisler die Vorgangsweise im Namen der schwarz-grünen Regierung: Es sei “alles rechtens” vonstatten gegangen, zudem habe es niemals falsch positive Tests gegeben.

Vergabeexperten würden bezweifeln, dass eine Vergabe ohne Ausschreibung um rund acht Millionen Euro rechtens gewesen sei, meinte SPÖ-Chef und Klubobmann Georg Dornauer, dessen Partei die Mündliche Anfrage einbrachte. Schließlich habe im vergangenen September – im Gegensatz zum vergangenen März – keine Corona-Notsituation mehr vorgeherrscht.