Er wolle dies auch seiner Partei “empfehlen”. Zudem sah er nach den Turbulenzen auf Bundesebene keine Neuwahlen im Anrollen. Van der Bellen sei gerade in Zeiten der Krise “der Ruhige und der Richtige”, argumentierte Platter in der “TT”. Auch ÖVP-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka hatte sich bereits im Sommer für eine Unterstützung des amtierenden Bundespräsidenten ausgesprochen und einer eigenen Kandidatur eine Absage erteilt.

"Wir hatten nach dem Zweiten Weltkrieg nie solch eine schwierige Situation zu meistern"

Die Performance der ÖVP sei in der vergangenen Zeit überschaubar gewesen, das habe zu einer “Verunsicherung in der Bevölkerung geführt”, räumte der Tiroler Landeschef ein. “Das versteht doch niemand, dass wir in einer Zeit der Krise womöglich eine längere Zeit parteipolitische und personelle Diskussionen haben”.

Grüne und ÖVP sollen nun weiterarbeiten. “Jetzt ist Schluss mit den Debatten. Jetzt muss gearbeitet werden, das kann ich der Bundesregierung nur raten”, richtete er seinen Kollegen und Kolleginnen in Wien aus. “Wir hatten nach dem Zweiten Weltkrieg nie solch eine schwierige Situation zu meistern”, begründete er seine Haltung.

Auch hinsichtlich der Landtagswahl 2023 wolle er keine vorgezogenen Neuwahl, hielt Platter fest. Bei seinem Team kündigte er “Zukunftssignale” an: “Es braucht eine bestimmte Erneuerungsansage, auch personell”. Es gebe genügend junge Leute, die Verantwortung übernehmen wollen. Platter hatte bereits gesagt, dass er selbst wieder als Spitzenkandidat antreten wolle. Bei der Wahl darauf, im Jahr 2028, stehe er aber nicht mehr zur Verfügung, er wolle schließlich nicht bis 80 Landeshauptmann bleiben. (APA)