Am Samstag attackierten Antifaschisten eine vom Erzbistum Paris organisierte Prozession zum Gedenken an die Märtyrer der sozialistischen Pariser Kommune. Die Polizei musste einschreiten. Es gab mehrere Verletzte und Berichten zufolge zwei Schwerverletzte unter den angegriffenen Prozessionsteilnehmern. Passanten haben die Übergriffe gefilmt. Etwa 300 Personen nahmen an der Prozession teil, darunter viele ältere Menschen, ebenso aber auch Familien mit Kindern.

„Man riss uns die Plakate aus den Händen und trampelte auf der Fahne von ‚Le Souvenir français‘ herum, Gemeindenmitglieder wurden geschlagen“, erzählte der Organisator der katholischen Prozession der Tageszeitung „Figaro“. Das Sicherheitspersonal und die Malteser seien schnell überwältigt gewesen, die meisten der Prozessionsteilnehmer zerstreuten sich. Schließlich wurde die Prozession abgebrochen. Dem „Parisien“ zufolge musste ein Mann Hilfe von Sanitätern bekommen, ihm war eine Flasche auf den Kopf geschlagen worden, auf Fotos blutete er stark. Das Erzbistum Paris hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet, wie das katholische Nachrichtenmagazin kath.net berichtet.

Einzelne Personen wurden schwer verwundetScreenshot

Die Prozession fand zum Gedenken an jene Ordensleute statt, die am 26. Mai 1871 gemeinsam mit Polizisten von der Pariser Kommune ermordet worden waren. Bei der Kommune handelte es sich um einen spontan gebildeten Pariser Stadtrat, der gegen den Willen der konservativen Zentralregierung versuchte, Paris nach sozialistischen Vorstellungen zu verwalten. Insgesamt richtete die Kommune am 26. Mai 70 Personen, großteils Ordensleute hin.

Der französische Innenminister Gerald Darmanin schrieb zum Vorfall am Sonntag auf Twitter: „Gestern wurden in Paris Katholiken von gewalttätigen Personen am Rande einer Prozession angegriffen. Die Religionsfreiheit muss in unserem Land in aller Ruhe ausgeübt werden können. Denken wir an die französischen Katholiken.“