Dass die iranische Regierung rigoros gegen Kritiker vorgeht, ist an sich keine Neuigkeit. Das musste auch Boxer Mohammad Javad (26) am eigenen Leib erfahren. Der Sportler wurde in seiner Heimat verurteilt. Im November 2019 wurde er verhaftet, nachdem er sich an Massenprotesten gegen die Regierung beteiligt hat. Der Vorwurf: Der Boxer soll sich an der Zerstörung bestimmter Orte beteiligt haben. Unter diesen Orten war auch das staatliche Gebäude für den Strafvollzug.

Der Boxer soll darüber hinaus Mitglied der “MEK”, einer Oppositions-Gruppierung sein. Diese kämpft für einen modernen Iran. Nun haben sich Menschenrechts-Aktivisten eingeschaltet, die versuchen, auf den Fall aufmerksam zu machen. Sie wollen das Leben des jungen Sportlers retten. Allerdings schweigt das Internationale Olympische Komitee (IOC) derzeit.

Damit muss erneut um das Leben eines Sportlers im Iran gebangt werden. Schon lange wird seitens der Menschenrechtsorganisationen die willkürliche Justiz im religiösen und konservativen Islam kritisiert. So werden Geständnisse unter massive Folter erzwungen. Berichte von Betroffenen bestätigen, dass die Zustände in Gefängnissen menschenverachtend sind und Prügel-und Folterstrafen Teil des Rechtssystems sind.

Es wäre nicht der erste Fall, wo ein Sportler im Iran zum Tode verurteilt wird. 2020 wurde der Ringer Navid Afkari erhängt. Er soll für den Tod eines Polizisten während einer regierungskritischen Demonstration 2018 verantwortlich gewesen sein. Die Menschenrechtsorganisation “Human Rights Watch” äußerte sich damals wie folgt: “Der Fall des iranischen Ringers ist Teil eines Musters, in dem iranische Behörden Foltervorwürfe missachten und in Gerichtsverfahren erzwungene Geständnisse verwenden.“