Der Grundwehrdiener aus Niederösterreich war erst seit Oktober beim Bundesheer, soll laut Kameraden Frust geschoben haben. Vor allem seit er zum Wachdienst über das verlängerte Feiertagswochenende eingeteilt wurde.

Schon am Vorabend des Dreikönigstags soll es deshalb zwischen ihm und dem Offizier vom Tag, einem erfahrenen Vize-Leutnant (54), zu Meinungsverschiedenheiten gekommen sein. Jedesmal, wenn der Vorgesetzte später seine Runde machte und dabei auch die Wachen kontrollierte, sollen die beiden aneinander geraten sein.

Um 6.55 Uhr am Feiertag eskaliert der Streit. Der Vize-Leutnant inspiziert die Wachablösung, als der Grundwehrdiener die Nerven verliert. Er nimmt sein Sturmgewehr STG 77 in Anschlag, feuert um sich. Seine jungen Kameraden flüchten und verschanzen sich im Wachzimmer. Als der 20-jährige Rekrut sein Gewehr auf den Offizier vom Tag anlegt, zieht dieser seine scharf geladene Dienstpistole vom Typ “Glock” und schießt. Tödlich getroffen sackt der junge Wachsoldat zusammen.

Auch der Vize-Leutnant ist verletzt, liegt nach wie vor im Spital. Ob auch er von einem Projektil getroffen wurde, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.

Bundesheer richtete Sonderkommission ein

Der Unglücksort vor der Kaserne wurde mit Tarnnetzen abgedeckt. Das Bundesheer hat eine Untersuchungskommission eingerichtet. Ein erster Bericht soll innerhalb der nächsten 48 Stunden vorliegen. Die Ermittlungen führt das LKA Niederösterreich.