Der Krieg in der Ukraine stellt für die ganze Welt, aber vor allem Europa, militärisch und wirtschaftlich ein großes Problem dar. Auch wenn es vor zwei Monaten noch hieß, dass selbst ein kompletter Gaslieferstopp “kein Problem darstelle”, werde man nun allein wegen einer Drosselung nervös, meint Polit-Experte Ralph Schöllhammer im Gespräch mit eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt.

"Depressions-Winter" möglich

Mittlerweile sei man derart nervös, dass sogar wieder Kohlekraftwerke in Kraft genommen werden – nach Australien und Indonesien ist jedoch auch hier Russland der drittgrößte Exporteur, so Ralph Schöllhammer. Nun müsse man den Menschen reinen Wein einschenken: “Wir haben die Zeichen an der Wand nicht gesehen. Man kann die fehlerhafte Politik der letzten 22 Jahr nicht in zwei Monaten ausgleichen”, so der Politologe. Und weiter: “Außer man ist gewillt die großen Opfer, die dafür nötig sind, einzugehen.” Dies hieße jedoch ein Winter mit teurer Energie, teuren Lebensmitteln und hoher Arbeitslosigkeit. “Ich bin mir nicht sicher, dass in Europa alle Systeme derart stabil sind, um einen derartigen Depressions-Winter zu überstehen.”