Eine dramatische Entwicklung der militärischen Situation für die Ukraine wird aus Bakhmut gemeldet (der eXXpress berichtet aktuell), aber nun auch aus einer strategisch wichtigen Kleinstadt weiter südlich an der 1200 Kilometer langen Front: Mit Drohnen filmten russische Soldaten nun die extremen Folgen des wochenlangen Artilleriebeschusses und des Einsatzes von Kampfpanzern in Marjinka – in dieser Ortschaft lebten vor dem Krieg etwa knapp 10.000 Menschen.

Von den Häusern sind nur noch einige Mauerreste übrig, die Stadt ist durch den Beschuss eingeebnet, flach – zwischen den wenigen Ruinen, die noch zu sehen sind, ragen noch einige kahle Baumstümpfe in den Himmel. Die Bilder aus der Video-Drohne erinnern an die Fotos von Stalingrad im II. Weltkrieg und von den kahlgeschossenen Wäldern an der Westfront im I. Weltkrieg.

Auch von einem russischen Kampfpanzer aus wurde in Marjinka gefilmt.

Verschiedene Meinungen über den weiteren Kriegsverlauf

Während britische Militär-Thinktanks nun bereits meinen, dass die Offensive der russischen Armee an Schwung verliere und nun. eine Gegenoffensive der ukrainischen Armee möglich wäre, sehen das andere Armee-Experten nicht so optimistisch für Kiew: So wird aktuell auf Telegram-Kanälen diskutiert, ob diese ersten Offensiv-Bewegungen bei Bakhmut und weiter südlich erst “ein Abtesten” der Verteidigungsstellungen der Ukraine waren und nun – nach Aufklärung der Schwachstellen in der Defensive – der große russische Offensivschlag erst kommt.

Die Feuerkraft der russischen Armee bereitet den ukrainischen Verteidigern jedenfalls weiterhin große Probleme: Wie berichtet, verfeuern die russischen Geschütze laut NATO-Angaben aktuell um die 23.000 Granaten pro Tag. Die Artillerie der Ukraine antwortet mit etwa 6000 Schuss täglich.

Marjinka liegt etwas südlich von Bakhmut, das nun von den ukrainischen Truppen aufgegeben werden soll.
Eine Trümmerwüste - Marjinka.
Von den Häusern blieben nur noch wenige Mauern stehen.

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