Die Ärztin mit einer Praxis in Seewalchen fühlte sich von der Behörden nicht ernst genommen, trotz anhaltender Drohungen von Impfkritikern. Nun ist aber die Staatsanwaltschaft Wels, und ebenso jene in München und Berlin aktiv geworden.

Die Generalstaatsanwaltschaft München hat die Wohnung nun eines Tatverdächtigen durchsuchen lassen. Das bestätigte die Behörde. Die Hausdurchsuchung sei am frühen Freitagmorgen von der Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck am Wohnort des Beschuldigten (59) durchgeführt worden, berichtet die für Extremismus zuständige Generalstaatsanwaltschaft München. Es wurden Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Der Beschuldigte aus dem Landkreis Starnberg habe sich kooperativ gezeigt.

Vorwurf der Bedrohung und der Nachstellung

Gegenstand der Ermittlungen seien im Wesentlichen die Tatvorwürfe der Bedrohung und der Nachstellung, hieß es in einer Aussendung. Es gehe um Äußerungen des Beschuldigten im Internet und in sozialen Medien, in denen er an die Adresse Kellermayrs beispielsweise geschrieben haben soll “(…) wir beobachten Sie, und, wir werden solche Kreaturen vor die in Zukunft einzurichtenden Volkstribunale bringen!”. Nähere Details zum Ermittlungsstand wollte die Behörde vorerst nicht preisgeben.

Die Staatsanwaltschaft Wels hatte zuvor ihre Ermittlungen gegen konkrete Verdächtige eingestellt und nach Berlin und München abgetreten. Nachdem sich Tatort und Verdächtige in Deutschland befinden, sei die territoriale Zuständigkeit ursprünglich nicht mehr gegeben gewesen, erklärte der Leitende Staatsanwalt Christian Hubmer.