Ein zusätzliches Polizeiaufgebot wurde aus Sicherheitsgründen für die Beerdigung von Jürgen T. nur einen Tag vor Silvester auf dem Friedhof von St. Michael in Schattendorf abkommandiert. Der ganze Ort nahm am Nachmittag Abschied von Familienvater Jürgen T., der in der Nacht auf den 17. Dezember von einem Syrer (18) und einem Komplizen (16) zunächst ins Koma geprügelt wurde. Vier Tage später stellten die Ärzte auf der Intensivstation die lebenserhaltenden Maschinen ab.

Bis heute weiß niemand genau, wie Jürgen T. in jener verhängnisvollen Nacht tatsächlich zu Tode kam. Es gibt dutzende Zeugenaussagen von Disco-Gästen, die sich teils diametral widersprechen. Hat zuerst der Syrer – ein Hobby-Boxer und Kampfsportler – zugeschlagen? War es sein Kumpel, trug der einen Schlagring? Starb das Opfer durch einen einzigen Schlag, durch mehrere oder schlug Jürgen T. mit dem Kopf vielleicht noch am Betonboden auf?

Noch stochern die Ermittler im Nebel. Zumal auch das Obduktionsergebnis nach wie vor aussteht. Das wichtigste Mosaik-Teil im Verfahren lässt auf sich warten. Die beiden Verdächtigen sitzen derweil in U-Haft, streiten jegliche Verantwortung für die tödlichen Schläge ab. Wie lange noch?