Die Transperson ist keine “Vorsitzperson” mehr. Dabei war Lubna Morad vom roten Studentenverband erst wenige Tage an der Spitze der ÖH-Vertretung im Amt. Bis sie den ÖVP-nahen Kandidaten Durmaz als “Kanake” ansprach und ganz nebenbei noch Muslime mit Neandertalern verglich. Zumindest das Wort “Kanake” sei aber positiv gemeint gewesen, wird Morad im “Standard” zitiert. Schließlich sei sie selbst ja eine “südländische Person”. “In meiner Community verwenden wir den Begriff untereinander als empowernde Selbstbezeichnung und nicht als Beleidigung”, heißt es weiter.

Ganz im Zeichen des Regenbogens: Die FH Campus in Wien.

"Transfeindlicher Angfriff" auf muslimische "Vorsitzperson"

Das mit den Muslimen ist etwas komplexer. Morad sei selbst muslimisch. In einem Gruppenchat mit anderen muslimischen Studenten fühlte sie sich als Transperson dann aber “transfeindlich angegangen”. In einer Nachricht, die später an die Öffentlichkeit gespielt wurde, fiel der Vergleich mit Neandertalern. Bei den jungen SPÖ-Studenten wird der Rücktritt Morad als “Vorsitzperson” – eine Bezeichnung, die sie selbst einführte –  mittlerweile als Erfolg gefeiert. Man setze immerhin seit Jahren auf ein antirassistisches Uni-Engagement.