„Der Schmerz über den Verlust unseres Kin­des ist unbeschreiblich und die Wunde, die das Verbre­chen hinterlassen hat, wird niemals verheilen“, heißt es in einer Erklärung von Nuray und Mesut Sarigül, wie die Bild berichtet.

Sie hätten ihr Kind „durch eine heimtückische Tat auf ihrem morgendlichen Schul­weg zum Bus“ verloren. „Die­se unbegreifliche Tat verurtei­len wir auf das Allerschärfste und können unsere Trauer nicht in Worte fassen“, schrei­ben Eces Eltern. Zugleich denken sie an die Familie von Eces ebenfalls attackierter Freundin Nerea (13): „Wir sind sehr dankbar, dass die Freundin unserer Tochter ihre lebensbedrohlichen Verlet­zungen überlebt hat.“

Bei der Trauerfeier für Ece standen Freunde und Verwandte an der Seite von Mutter Nuray

„Geben wir Hass, Hetze und Rassismus keinen Raum, sonst stirbt auch unser gemeinsames Miteinander“

Eces Mörder aus Eritrea (27), der nach einem Suizidversuch im Haftkrankenhaus Hohen­asperg liegt, erwähnen die Eltern in ih­rer Mitteilung nicht, sie sprechen nur einmal knapp vom „Täter“. Umso deutlicher ist ihr Aufruf zum Zusam­menhalt der Menschen: „Las­sen wir es nicht zu, dass das abscheuliche Verbrechen un­sere Gesellschaft weiter spal­tet. (…) Geben wir Hass, Het­ze und Rassismus keinen Raum, sonst stirbt auch unser gemeinsames Miteinander.“

Nuray und Mesut Sarigül bedanken sich in ihrem Statement vor allem bei jenen, die ihnen in den schwe­ren Stunden nach dem Tod ihrer Tochter beigestanden haben: bei der Polizei, den Seel­sorgern, Ärzten, der aleviti­schen Gemeinde von Ulm und dem türkischen Botschaf­ter, der auch zu Eces Beerdi­gung auf dem Friedhof von Il­lerkirchberg kam. Dafür, dass sie ihr Kind ganz in ihrer Nähe beisetzen konnten, bedanken sich die Eltern be­sonders bei Illerkirchbergs Bürgermeister.

An dieser Stelle in Illerkirchberg griff ein eritreischer Asylwerber die zwei junge Mädchen, Ece und Nerea, an.Quelle: dpa

„Wir sind auf dem Tiefpunkt unseres Lebens überwältigt von diesem Zusammenhalt“

Weiter sagen sie: „Wir sind auf dem Tiefpunkt unseres Lebens überwältigt von diesem interkulturellen und religiös viel­seitigem Zusammenhalt un­serer Gesellschaft. Es spielt keine Rolle, ob ein Mensch Deutsch, Türkisch, Kurdisch ist oder von anderen Konti­nenten stammt oder welche Sprache der Mensch spricht. Was zählt, ist die Menschlich­keit und der Zusammenhalt einer Gesellschaft.“ Und: „Wir wollen Frieden für den Ort.“