Sie wurde scharf kritisiert – nun haben Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) und die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer die ORF-Steuer präsentiert. So darf der ORF künftig sowohl online-only als auch online-first produzieren, weiters wird es auf ORF.at künftig 70 Prozent Bewegtbild und 30 Prozent Text geben, wobei die Textbeitragszahl pro Woche auf 350 beschränkt wird. Die Sieben-Tage-Beschränkung für Abrufe in der TVthek fällt.

“Der Betrag wird künftig 15,30 Euro – also 183,60 Euro (!) pro Jahr – betragen”, so Raab. Nebenwohnsitze müssen nicht mehr zahlen. Und sie ergänzt: “Wir wollen, dass der ORF künftig auch mehr junge Menschen erreicht. Die Zukunft liege im digitalen Bereich und im Bewegbild. Daher soll der ORF neue Möglichkeiten bekommen.”

Beiträge für Unternehmen je nach Mitarbeiteranzahl

Unternehmen müssen je nach Mitarbeiteranzahl mehr Beiträge zahlen. “Unternehmen mit 50 Mitarbeitern müssen den Beitrag einmal zahlen, ab 100 muss er bereits zweimal bezahlt werden”, erklärt Raab weiter.

Neuer Kinderkanal kommt

ORF Sport Plus bleibt nur mehr bis 2026 bestehen und soll dann ein rein digitaler Kanal werden, zusätzlich kündigte Raab einen Kinderkanal für den Onlinebereich an. Im Radio- und Digitalbereich gibt es künftig stärkere Werbebeschränkungen für den ORF in Höhe von 25 bis 30 Millionen Euro pro Jahr. Das Bestehen des Radio Symphonie Orchester (RSO) soll gesichert sein.

ORF darf Inhalte für online-only machen

In der TVThek wird es künftig auch Inhalte vorab geben beziehungsweise generell exklusiven Online-Content. Inhalte dürfen künftig auch länger in der TVThek angeboten werden. Bisher waren Videos nur maximal sieben Tage verfügbar, künftig soll das 30 Tage lang möglich sein.

Sonderpension wird gekürzt

Die zusätzlich zur normalen Pension gezahlte Sonderpension für ORF-Mitarbeiter soll um bis zu 25 Prozent gekürzt werden, auch Abfertigungen sollen begrenzt werden. Zudem müssen künftig die Gehälter und Nebeneinkünfte der ORF-Mitarbeiter offengelegt werden.

"Blaue Seite" darf nur mehr 350 Beiträge pro Woche veröffentlichen

Der ORF darf künftig pro Woche nur mehr 350 Meldungen online stellen, erklärte Maurer. Bis jetzt wurden 900 Meldungen pro Woche auf ORF.at veröffentlicht. Zudem dürfen die Beiträge lediglich aus Kurzberichten bestehen. Die auf der Homepage veröffentlichten Berichte dürfen hingegen nicht mehr “zeitungsähnlich” sein. Es darf also keine Konkurrenz zu Tageszeitungen geben.

Die gesamte Pressekonferenz zum Nachschauen: