Auch wenn in diesem Ergebnis die unentschlossenen Wähler noch nicht hochgerechnet sind, ist das Ergebnis von 38 Prozent hochbrisant – und für einen amtierenden Präsidenten, der bis vor kurzem nicht einmal einen Gegenkandidaten hatte, absolut blamabel. Zum Vergleich: Heinz Fischer kam bei seinem zweiten Antreten auf 79,3 Prozent der Stimmen.

Nur 4% trennen VdB von der Stichwahl

Hochrechnungen sind derzeit zwar noch schwierig. In seriösen Versuchen, die unentschlossenen Wähler mit einzurechnen kommt Van der Bellen aber nur auf 54 Prozent! Läuft der Wahlkampf der Konkurrenz dann auch noch an, sind die vier Prozent, die VdB noch von der Stichwahl trennen in großer Gefahr.

Die Pfeifkonzerte waren nicht zu überhören

Dass die Wahl am 9. Oktober extrem spannend werden wird, ist nicht erst seit der auf “Politik live” erschienenen Umfrage der Lazarsfeld-Gesellschaft klar. Zu unüberhörbar waren die Buh-Rufe bei jüngsten Auftritten des Bundespräsidenten.

Nach Wels wurde Van der Bellen auch in Eferding ausgebuht. Kurz darauf hagelte es auch in Bregenz heftige Kritik aus der Bevölkerung

Fraglich ist, wie Van der Bellen die Unentschlossenen für sich gewinnen will. TV-Duelle wird sich Bundespräsident im Wahlkampf nämlich keine liefern, was sicher nicht nur bei unseren Lesern für ordentlich Unmut sorgt. Stattdessen gab es in seinem bisherigen Wahlkampf eine ziemlich verunglückte “klimafreundliche” Zugfahrt und einen Spaziergang in einem gesperrten Waldgebiet. Bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele erhielt VdB dann schon erhöhten Polizeischutz. Konkrete Hinweise, warum diese nötig waren gab es nicht. Ein erneutes Pfeifkonzert konnten auch die extra Personenschützer nicht verhindern.

Eferding (OÖ) war einer der drei Schauplätze der jüngsten Proteste gegen den Bundespräsidenten. Klar scheint: Die Wahl im Oktober wird spannender, als sich das Staatsoberhaupt das wünschen wird.