83 Millionen Deutsche dürften ziemlich gelassen in das Weihnachtswoche starten, die breite Mehrheit von ihnen (67 %) hat keinerlei Angst vor einem Putsch durch Reichsbürger. Dieses Umfrageergebnis der Meinungsforscher von INSA, das nun auf reitschuster.de veröffentlicht worden ist, überrascht doch: Immerhin haben deutsche und österreichische Massenmedien nun schon seit Tagen über die Gefährlichkeit der Reichsbürger und das hohe Risiko eines Staatsstreichs berichtet.

So prägten Bilder vermummter Elitepolizisten und in Handschellen abgeführter mutmaßlicher Putschisten die Titelseiten der Zeitungen. Auch Österreichs Regierung hatte ihren Promi-Reichsbürger, den Star-Koch Frank Heppner aus Kitzbühel: Er sollte für die reibungslose und qualitätsvolle Versorgung der Putschisten sorgen, teilten die Behörden mit. Vermutlich als Reichs-Versorgungsminister – oder wie ihn die Krone nannte: “Der Koch des Terror-Netzwerks.”

Das Ergebnis der INSA-Umfrage zum Thema Umsturzversuch

Mehrheit hält Reichsbürger aber für gefährlich

Auch die umfassende Berichterstattung über die sichergestellten fünf Waffen der Reichsbürger dürfte die Bevölkerung nicht in Angst und Schrecken versetzen: “Dass eine satte Zwei-Drittel-Mehrheit von 67 Prozent noch mit dem eigenen Kopf denkt und der völlig absurden Panikmache, die Reichsbürger seien stark genug für einen wirklich gefährlichen Umsturzversuch, nicht folgt, ist beruhigend”, schreibt dazu der Journalist Boris Reitschuster.

Andererseits liefert die neue INSA-Umfrage auch das Ergebnis, dass 34 Prozent der Befragten die Gefahr, die aktuell von Reichsbürgern in Deutschland ausgeht, als eher groß und 21 Prozent sogar als sehr groß einschätzen (55  Prozent, kumuliert). Dabei bewerten diese Gefahr 27 Prozent als eher und zehn Prozent als sehr gering oder als nicht vorhanden (37 Prozent, kumuliert). Sieben Prozent wissen es nicht und zwei Prozent machen dazu keine Angabe.

Dazu meint Reitschuster: “Die dauerhafte Gehirnwäsche, die eine angeblich immense Gefahr von Rechtsaußen ständig aufbläht, und reihum Regierungskritiker als „Nazis“ diffamiert, um von anderen Problemen abzulenken, wie es schon in der DDR und der Sowjetunion Tradition war, ist einerseits erfolgreich. Weil sie so penetrant und allgegenwärtig ist. Und weil natürlich reale Gefahren aus der rechtsextremen Ecke bestehen – nur eben bei weitem nicht in dem Umfang, der 24 Stunden aus allen Propaganda-Rohren der Republik herbeigeredet wird. Wenn es die Propaganda dabei aber übertreibt, wie jetzt bei angeblichen ,Umsturzversuch’, denkt eine Mehrheit doch noch selbst.”

Die Festnahme: Prinz Heinrich XIII.

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