Autofabriken hatten im vergangenen Jahr so wenig zu tun wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Laut dem Verband der Automobilindustrie seien in Deutschland nur 3,1 Millionen PKWs hergestellt worden – dies sei der niedrigste Stand seit 1975. Dennoch geht es den großen Unternehmen der Autoindustrie wirtschaftlich gut. Dies macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar.

So sei die Zahl der ausgeschriebenen Jobs in der Branche 2021 gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Laut der “Welt” schrieb die Automobilbranche insgesamt 169.231 Stellenangebote für neue Mitarbeiter aus.

Anstieg von 36 Prozent

Dies sei gegenüber 2020 ein Anstieg von 36 Prozent. Der Wert übersteigt selbst das Jahr vor der Corona-Pandemie. 2019 waren 165.807 Mitarbeiter gesucht worden. Betrachtet man die einzelnen Quartale, sei eine kontinuierliche Erholung des Marktes zu erkennen. Dabei waren im letzten Quartal 2021 59.658 Jobs ausgeschrieben – so viele wie zuletzt im ersten Quartal 2019. Gegenüber dem Tiefpunkt der Corona-Krise im zweiten Quartal 2020 hat sich die Stellenanzahl gar verdoppelt.

Die Zahlen des Stellenmarktes passen zu den neuesten Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA). So stellte diese zwar fest, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie bis Oktober 2021 gegenüber dem letzten Monat vor der Corona-Krise im Februar 2020 um 137.000 gesunken ist. Dies sei ein Rückgang von drei Prozent. Dies ist angesichts des Produktionseinbruchs allerdings durchaus moderat. Zudem umfasst dies auch Firmen, die nichts mit der Automobilindustrie zu tun haben.

Materialengpässe stellen nur eine sehr geringe Gefahr dar

Einen Grund für den Stellenaufbau in der Automobilindustrie zeigt eine Statistik der BA. Demnach gibt es zwar, wie zuletzt bei BMW (eXXpress berichtete) auch in der Automobilbranche Materialengpässe, diese stellen jedoch eine deutlich geringere Gefahr dar, als dies in anderen Branchen der Fall ist.