Weniger Russland als vielmehr China bereitet den Sicherheitsstrategen der US-Regierung von Präsident Joe Biden Kopfzerbrechen. Obwohl die Aufmerksamkeit der USA derzeit auf die Drohungen von Kreml-Chef Wladimir Putin gerichtet ist, im Ukrainekrieg Atomwaffen einzusetzen, stellt für die Regierung in Washington China auf lange Sicht dennoch die größere Herausforderung dar. In einem neuen Strategiepapier zur Nationalen Sicherheit der USA, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, heißt es: „Peking will seine Einflusssphäre im indopazifischen Raum erweitern und die führende Macht der Welt werden.“

China habe die Absicht, die internationale Ordnung umzugestalten

China ist laut dem Strategiepapier der einzige Konkurrent, der nicht nur die Absicht habe, die internationale Ordnung umzugestalten, sondern auch über die wirtschaftliche, diplomatische, militärische und technologische Macht verfüge, dies zu tun. Im Wettbewerb mit China seien die nächsten zehn Jahre “entscheidend“. Schon bei seinem Amtsantritt vor zwei Jahren hatte Präsident Joe Biden außenpolitisch den Fokus auf China gelegt. Biden hat seither denn auch wiederholt harte Töne gegenüber Peking angeschlagen. Wegen des Ukrainekriegs hat sich der Fokus allerdings etwas verschoben. In dem Strategiepapier heißt es, Ziel sei es, “effektiv mit China zu konkurrieren” und aktuell “ein gefährliches Russland“ in Schach zu halten.