Trotz Rekordzahlen bei den Schwerkranken in der Omikron-Welle entfällt in Israel weitgehend die Pflicht für den “Grünen Pass“. Seit Montag müssen die Menschen den Nachweis für Geimpfte und Genesene nur noch bei großen Veranstaltungen wie Feiern und Hochzeiten vorzeigen. Der Besuch von Restaurants, Kinos und Hotels ist nun auch ohne “Grünen Pass” und ohne negativen Corona-Test möglich.

Kein negativer Corona-Test bei Ausreise nötig

Auch bei der Ausreise aus Israel müssen Ungeimpfte keinen negativen Corona-Test mehr vorlegen. Die Zahl der schwerkranken Corona-Patienten in dem 9,4 Millionen-Einwohner-Land hat am Wochenende erstmals seit Beginn der Pandemie den Wert 1200 überschritten. Am Sonntagabend meldete das Gesundheitsministerium 1255 betroffene Menschen. Israel hat allerdings nach derzeitigem Stand vor rund zwei Wochen den Höhepunkt der Omikron-Welle überschritten. Nach mehr als 85.000 Neuinfektionen an einem Tag wurden am Sonntag noch 33.394 neue Fälle gemeldet.

Meinungen gehen auseinander

Die Meinungen über diese Entscheidung ist im Land gespalten. “Es ist nicht mehr wie zu Beginn der Pandemie”, kritisiert Yoram Weiss, Direktor des Krankenhauses. “Damals hatten alle noch Energie. Heute sind sie sehr müde.”

Hagai Levine, Epidemiologe an der Hebräischen Universität in Jerusalem, zeigt jedoch Verständnis für die Maßnahmen. “Mit der Omikron-Variante stecken sich die Leute leider auch nach drei und – laut ersten Daten – nach vier Impfdosen an. Im Vergleich zu anderen Varianten schützen Impfungen also nicht ausreichend vor einer Übertragung”, so Levine.