2022 war ein Katastrophenjahr für die Credit Suisse und führte schließlich zur Übernahme der Großbank durch UBS. Die Schweiz hat für diesen Deal das Notrecht angewandt, wodurch Aktionäre nicht mal das Recht haben, sich zu der Zwangshochzeit zu äußern. Das hindert das einst so renommierte Geldinstitut allerdings nicht daran, seinen Top-Managern Boni und Gehaltserhöhungen im Wert von einer Milliarde Franken auszubezahlen. Wie „Bloomberg“ berichtete, werden die versprochenen Gelder noch überwiesen, oder gingen bereits an ihre Empfänger. Das hat auch die Bank bestätigt, wollte sich laut „Manager Magazin“ dazu aber nicht näher äußern.

Anleger bereiten mit Anwaltskanzleien Sammelklagen vor

Die Bank stand nicht zuletzt so schlecht da, weil sie in den vergangenen Monaten von Skandalen gebeutelt wurde und aufgrund eines verheerenden Risiko-Managements Verluste in Milliardenhöhe zu beklagen hatte. Dadurch ging auch das Vertrauen der Kunden verloren. Einige von ihnen möchten sich nicht damit abfinden, dass sie jetzt durch die Finger schauen sollen. Auf Anordnung der Schweizer Finanzaufsicht sind nämlich AT1-Anlagen schlagartig wertlos geworden. Wie der „Tages-Anzeiger“ berichtet, arbeiten die Anleger bereits mit mehreren Kanzleien in den USA und auch in Großbritannien Sammelklagen aus. Es soll dabei immerhin um 16 Milliarden Franken gehen.