In den vergangenen Wochen haben sich als Folge des Angriffskrieges immer mehr Unternehmen den internationalen Sanktionen gegen Russland angeschlossen. Sie haben ihre Geschäfte vor Ort eingeschränkt oder sich komplett zurückgezogen. So hat beispielsweise der Autokonzern Volkswagen die Exporte nach Russland mit sofortiger Wirkung gestoppt. Bis auf weiteres wird damit die Fertigung an den Standorten Kaluga und Nischni Nowgorod eingestellt. Mercedes, Benz oder auch Renault haben sich angeschlossen.

Doch nicht nur in der Automobilbranche, sondern in anderen Branchen wurden die Konsequenzen gezogen. Sony hatte zuletzt die  Lieferung seiner Playstation-Konsole und der Spiele nach Russland ausgesetzt. Der japanische Konkurrent Nintento hat sich angeschlossen. Zahlreiche Energieunternehmen haben sich ebenfalls aus Russland zurückgezogen. Auch McDonalds, Starbucks oder Coca Cola haben mit sofortiger Wirkung aufgrund des Ukraine-Krieges ihre Geschäfte in Russland eingestellt.

Geschäfte nach Russland machen bei Ritter Sport sieben Prozent aus

Anders sieht es beim deutschen Schokoladenhersteller Ritter Sport aus, der in Österreich im Burgenland produziert. Trotz des Krieges in der Ukraine wird weiterhin Schokolade nach Russland geliefert. Das Unternehmen habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, teilte ein Sprecher am Dienstag auf Anfrage in Waldenbuch mit. Das Unternehmen argumentiert damit, dass ein Stopp der Lieferungen zur Folge hätte, dass die Produktion drastisch heruntergefahren werden müsste,” und damit auch ernsthafte Auswirkungen auf uns als unabhängiges mittelständisches Familienunternehmen”. Letztlich wären auch die Kakaobauern davon betroffen.

Für den deutschen Schokoladenhersteller ist Russland ein wichtiger Markt, zumal das Geschäft nach Russland laut Angaben der Firma rund sieben Prozent ausmacht. Der Sprecher betonte allerdings auch, dass es nicht so weitergehen könne wie bisher. Bereits Anfang März habe Ritter Sport die Entscheidung getroffen und umgesetzt, “nicht weiter in den russischen Markt zu investieren sowie Werbung dort zu stoppen”. Zunächst berichteten die “Stuttgarter Nachrichten” darüber.