Er will es wieder wissen: Donald Trump (76) möchte 2024 nochmals bei den Präsidentschaftswahlen gegen US-Präsident Joe Biden antreten. Eine neuen Botschaft von ihm lautet: „Ich werde den dritten Weltkrieg verhindern.“ Das machte er am Samstagabend auf der CPAC (Conservative Political Action Conference), der größten konservativen Versammlung in den USA, klar – der eXXpress berichtete.

Und siehe da: Wider Erwarten hat der ehemalige US-Präsident zurzeit tatsächlich beste Chancen, die Vorwahlen zu gewinnen. Das belegen alle Umfragen. Trumps Abstand zu seinem parteiinternen Hauptrivalen bei den Republikanern – Ron DeSantis, der Gouverneur des Bundesstaats Florida – ist stabil und wächst sogar.

Zuletzt 20 Prozentpunkte vor DeSantis

Bereits Mitte Jänner konnte Trump in einer Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Morning Consult beinahe die Hälfte der Befragten von seiner erneuten Kandidatur überzeugen. Ron DeSantis lag mit 31 Prozent Zustimmung deutlich abgeschlagen. Eineinhalb Monate später war Trumps Vorsprung in der neuen Emerson-Umfrage auf 30 Prozentpunkte angewachsen: 55 Prozent für Trump, nur 25 Prozent für DeSantis.

Ron DeSantis: Viele Republikaner hoffen auf den Gouverneur von Florida.

Mit überwältigender Mehrheit konnte Trump auch die CPAC-Umfrage zu den republikanischen Vorwahlen vor sich entscheiden. 62 Prozent der dortigen Republikaner wählten Trump, DeSantis lag weit abgeschlagen an zweiter Stelle mit 20 Prozent. An dritter Stelle folgte mit fünf Prozent Perry Johnson, ein Geschäftsmann, der in Michigan als Gouverneur kandidieren wollte, aber von der Teilnahme an den republikanischen Vorwahlen ausgeschlossen wurde. Mehr als 2000 Teilnehmer nahmen an der Umfrage teil.

Damit hatte im Herbst 2022 fast niemand gerechnet, am allerwenigsten bei der Republikanern: Trump ist wieder da – mit blendenden Umfragewerten.

Ein Erfolg, mit dem viele noch im Herbst nicht gerechnet hatten

Trump genießt weiterhin große Unterstützung an der Basis. Das hat viele überrascht. Denn im Herbst waren bei den US-Zwischenwahlen viele der von Trump gestützten Kandidaten durchgefallen. Viele gaben daraufhin dem ehemaligen US-Präsidenten und seinen Skandalen die Schuld daran. Doch dies alles scheint Trumps Rückhalt unter republikanischen Wählern keinen Abbruch zu tun.

Keine Waffen mehr für Selenskyj und ein sofortiges Kriegsende: Das ist eine der Ansagen des ehemaligen US-Präsidenten. Polarisieren dürfte er damit von Neuem.

Somit beginnt der Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen 2024 ähnlich, wie jener für das Jahr 2016. Auch damals waren Trumps interne Rivalen davon überzeugt, dieser neue Kandidat gegen das Establishment automatisch verschwinden würde. Deshalb hatten sie nichts unternommen, um seinen Schwung zu bremsen.

Schlechtere Chancen gegen Biden?

Auch diesmal argumentieren einige: Trump mag die Vorwahlen für sich entscheiden, doch gegen den jetzigen US-Präsidenten Joe Biden wäre DeSantis der aussichtsreichere Kandidat. Tatsächlich haben die meisten Amerikaner keine sonderlich hohe Sympathie für Donald Trump.

52,2 Prozent der Amerikaner finden Trump unsympathisch. Die Nachrichtenseite FiveThirtyEight hat alles Umfragen dazu zusammengetragen.FiveThirtyEight

Allerdings unterscheidet er sich hierin unwesentlich von Biden.

Auch Biden kommt mehrheitlich nicht gut an.FiveThirtyEight

Der Ukraine-Krieg – ein neues Wahlkampfthema

Zwei Unterschiede zu 2016 fallen dennoch auf: Trumps Wahlkampfveranstaltungen erregen erstens nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit wie damals. Zweitens hat Trump nun eine neue Botschaft. Sie lautet: Er wird den dritten Weltkrieg verhindern. „Ich bin der einzige Kandidat, der das garantieren kann“. Innerhalb eines Tages könne er den Krieg in der Ukraine beenden. Das hat er mehrmals unterstrichen. Darüber hinaus droht er mit einem „sofortigen Ende“ der Ukrainehilfen, sollte er noch einmal Präsident werden, und versprach, mit dem Geld seine Flüchtlingsmauer „zu Ende zu bauen“.

Ein weiteres Versprechen von Trump: „Wir werden niemals mehr unbegrenzt Geld in endlose Kriege pumpen“. Es wird sich zeigen, ob er damit punktet. Nicht neu ist Trumps Isolationismus.