Dazu gehören: Verschleierungsvorschriften für Frauen, ein Verbot von Homosexualität, eine Gehorsamspflicht gegenüber den Eltern, eine Bart-Pflicht für Männer und das Verbot, ein Gebet zu verpassen. Auch dürfen Frauen in der Öffentlichkeit nicht singen, rezitieren oder etwas laut vorlesen. Die Stimme einer Frau sei intim, heißt es in Artikel 13 des Regelwerks über Laster und Tugenden, das der Nachrichtenagentur AP vorlag.

Männer hingegen müssen Hosen tragen, die mindestens die Knie bedecken und dazu einen Bart mit einer Mindestlänge. Auch verboten: das Ansehen von Bildern oder Videos anderer, nicht steinzeitlicher Lebensweisen. Das alles wurde vom obersten Anführer der Taliban, Hibatullah Achundsada, bestätigt, wie das Justizministerium am Mittwoch mitteilte.

Die Sittenpolizei der Taliban ahndet Verstöße mit Verwarnungen, Drohungen, Geldstrafen, einer Untersuchungshaft von bis zu drei Tagen oder weiteren Sanktionen. Sollten Beschuldigte mehrfach mit den islamistischen “Tugend”-Gesetzen in Konflikt geraten, droht ein Gerichtsverfahren. Im Wiederholungsfall können die Beschuldigten vor Gericht gestellt werden.