Die FPÖ ist rechtsextrem. Wer mit ihr koaliert, handelt fahrlässig und nimmt schweren Schaden für das Land in Kauf. So lautet – kurz gefasst – der Tenor auf die mittlerweile dritte ÖVP-FPÖ-Koalition auf Landesebene, die sich nun in Salzburg anbahnt. Linke Twitter-Nutzer kritisieren Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) scharf. Mehrere Journalisten schalten sich ebenfalls mit Attacken auf die Volkspartei ein.

Hauslauer wird Rücktritt nahe gelegt

Der deutsche Journalist Oliver Das Gupta, der für „Spiegel“ und „Standard“ schreibt, meint: „Offenbar ist manchen Akteuren in Salzburg nicht bewusst, wie sich eine Regierungsteilnahme der Kickl-FPÖ auf die Reputation von Stadt und Bundesland auswirken könnte.“ Speziell für Kultur und Tourismus sei der Schaden immens. „Kickl weiß jetzt, dass er alles sagen kann“, kommentiert Markus Sulzbacher, ebenfalls vom „Standard“. Und Thomas Mayer – Europa- und NATO-Korrespondent beim „Standard“ meint über Haslauer: „Wenn er sich intellektuell und moralisch ernst nimmt, kann er nicht mehr in den Spiegel schauen, wenn er jetzt mit der FPÖ eine Koalition eingeht.“

Dass Haslauer nicht mit den Grünen koaliere wegen „zu vieler inhaltlicher Differenzen“, stößt Claudia Zettel, Chefredakteurin des Portals futurezone, sauer auf: „Also lieber mit rechtsextrem als mit den Grünen. Sagt eigentlich alles.“

Zeichen für „radikalen Konservativismus“?

Der heimische Wirtschaftswissenschaftler Leonhard Dobusch von der Uni Innsbruch, der die SPÖ-nahe Denkfabrik Momentum Institut gegründet hat, sieht ebenfalls düstere Wolken am Horizont.

Besonders scharf formuliert einmal mehr der SPÖ-nahe Journalist und Schriftsteller Robert Misik. Auch der umstrittene PR-Berater und ebenfalls SPÖ-nahe Polit-Aktivist Rudi Fußi knöpft sich die Volkspartei vor.

Gegenstimmen pochen auf Demokratie

Bereits beim Mai-Aufmarsch wurde vor einer neuen Koalition aus ÖVP und FPÖ auf Bundesebene gewarnt. Nicht wenige sehen in den neuen Landesregierungen das Vorspiel dazu.

Es gibt aber auch andere Twitter-User, die auf Demokratie, Mehrheitsverhältnisse und den Wunsch der Wähler pochen. Ihre Sicht auf Salzburg ist eine gänzlich andere.