Ärzte, die Krebsgesellschaft und TV-Medicus auf eXXpress haben in den vergangenen Jahren davor gewarnt: Wenn wir die Vorsorgeuntersuchungen vernachlässigen, werden in Zukunft die Krebserkrankungen steigen. „Jetzt haben wir diese Zukunft betreten“, meint Dr. Marcus Franz, Facharzt für innere Medizin, gegenüber eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt. Denn während der Corona-Pandemie wurde der Gang zum Arzt oder in das Spital vernachlässigt bzw. aufgeschoben. „Es war klar, dass wir mit solchen Ratschlägen einigen Personen schaden werden“, bedauert der Facharzt.

Man hat sich nicht auf die Hochrisiko-Gruppen konzentriert

Die damalige gesundheitspolitische Empfehlung, die Vorsorge aufzuschieben, beruhte auf der Annahme, „dass Covid so schlimm wird, dass es die gesamte Bevölkerung hinwegraffen wird.“ Das war ein Irrtum. Nun bestätigen Studien aus dem angloamerikanischen Raum: Wegen der geringeren Vorsorgeuntersuchungen aufgrund von Corona steigt zurzeit die Krebsrate. Das war absehbar. „Es ist im Grund genommen eine Milchmädchenrechnung“, kommentiert Dr. Franz.

Dabei hatten Epidemiologen schon früh erkannt, dass die Hochrisiko-Gruppe bei Covid die alten Menschen sind, sowie chronische Herz-Lungen-Kranke. Doch anstatt die Maßnahmen auf diese Gruppe abzustimmen, sollten alle solidarisch sein. In den Medien wurden primär Intensivmediziner interviewt, die nur die schweren Fälle kennen. Auch das habe ein falsches Bild erzeugt.

Die jetzige Auslastung der Spitalsbetten ist unbekannt

Das alles hat eine Reihe von teils skurrilen, teils dramatischen Folgen nach sich gezogen, die diesmal bei TV-Medicus zur Sprache kommen. Eine deutsche Firma etwa hat abertausende Beatmungsgeräte mehr produziert, als man eigentlich benötigt hat. So groß war die Angstmache vor dem Ersticken.

Im Vereinigten Königreich waren in der Corona-Hochphase 18 Prozent weniger Patienten im Spital als ansonsten. Andererseits weiß man heute in Österreich nicht mehr, wie viele Patienten welche Betten belegen. Während Corona wurden wir noch genau  darüber informiert. Psychiatrische Fälle haben sich seither vervielfacht. Nun gibt es Versorgungsengpässe, unter anderem bei der Betreuung von depressiven Patienten.

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