Nicht zum ersten Mal hat Medienwissenschaftler Stefan Weber in diesem Jahr eine prominente Politikerin mit seinen Enthüllungen in Bedrängnis gebracht. Nicht zum ersten Mal hat er sich damit bei einigen Menschen unbeliebt gemacht. Doch zum ersten Mal erlebte er dafür auch persönliche Angriffe in der Öffentlichkeit. Bekümmert hat es ihn nicht sonderlich, schließlich hat er ja seine Recherchen munter fortgesetzt – zuerst über die Fehler im Lebenslauf von Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, später über die Plagiate in ihrem Buch “Jetzt: Wie wir unser Land erneuern”. Bei 100 Fundstellen hat er dann aufgehört. Doch jüngst, kurz vor der deutschen Bundestagswahl, erlebte er nochmals eine Überraschung: Ein deutsches Magazin machte ihn zum “Bombenleger”.

Stefan Weber – der Drahtzieher hinter einer heimtückischen Bombenserie

Der geht um den “Spiegel”. Das Wochenmagazin “weint auf acht Seiten der grünen Wende unter Kanzlerin Baerbock nach”, wie Weber schreibt. Wörtlich heißt es in dem Artikel dann: “Als das Werk (Anm. Baerbocks Buch) einige Tage auf dem Markt ist, platzt die Bombe. Wir wird in einem weitgehend unbekannten Blog des österreichischen Medienwissenschaftler Stefan Weber gezündet. Der selbst ernannte Plagiatsjäger behauptet, Baerbock habe in ihrem Buch an fünf Stelle von Dritten abgeschrieben, ohne dies kenntlich gemacht zu haben. Es ist der Beginn einer Bombenserie, am Ende sind es angeblich mehr als 100 Plagiate – in einem Buch mit 240 Seiten.”

Stefan Weber hat demnach also die grüne Wende in Schutt und Asche gebombt. Er selbst sieht das anders.

PS: Stefan Weber ist von Beruf Plagiatasprüfer, was in Österreich auch schon seit Jahren bekannt ist, und die “angeblichen” 100 Plagiate Baerbocks Buch hat er eigentlich auf seiner Homepage dokumentiert. Und: Die ersten Bomben platzen bereits vor Veröffentlichung des Buchs, als Fehler in Baerbocks Curriculum aufgetaucht sind. Aber egal.