Nach dem Einzug in das Finale des ÖFB-Cups gegen Ried wollte Rapid auch in der Liga voll anschreiben. Zu Gast im Allianz Stadion war Austria Klagenfurt. Das bisher letzte Kräftemessen beider Clubs im Allianz Stadion brachte ein 1:0 für die Kärntner. Der damalige Torschütze Markus Pink hat den Verein mittlerweile verlassen. Dennoch wollte die Mannschaft von Peter Pacult in Wien – Hütteldorf zählbares mitnehmen.

Doch der Auftakt verlief für die Kärntner alles andere als auch Wunsch. Bereits in der vierten Minute erzielte Guido Burgstaller die Führung für die Barisic-Elf. Menzel kann einen Schuss von Grüll nicht festhalten. Der Rapid-Torjäger war daraufhin per Abpraller zur Stelle und schob den Ball am Klagenfurt-Torhüter vorbei.

Gerade, als Austria Klagenfurt sich stabilisiert hat und besser ins Spiel gefunden hat, brannte es erneut lichterloh im Strafraum. Strunz legte in die Mitte auf Burgstaller, der den Ball aus zentraler Position und aus wenigen Metern nicht im Tor unterbrachte (16.). Wenige Minuten später erzielte Burgstaller per Kopf das vermeintliche 2:0.  Doch der Treffer wurde nach einer Abseitsposition aberkannt. Nach 28 Minuten tauchte Rapid erneut gefährlich vor dem Tor der Kärntner auf. Strunz wollte den Ball im Strafraum direkt nehmen, allerdings mit Unterstützung der Hand.

Rapid macht in der Nachspielzeit alles klar

Auch in der zweiten Spielhälfte war Rapid die klar spielbestimmende Mannschaft. Das erste Ausrufezeichen setzte einmal mehr Guido Burgstaller. Dessen Schuss aus der Drehung konnte Menzel jedoch halten (51.). Zwei Minuten später versuchte Menzel, einen Schuss mit einem Hechtsprung zu parieren. Doch der Versuch von Grüll wurde von einem Klagenfurter abgefälscht und ging knapp am Tor vorbei.

Rapid feiert einen 3:1 Sieg gegen Austria KlagenfurtAPA/GEORG HOCHMUTH

In der 59. Minute kam der völlig überraschende Ausgleich. Nicolas Binder spielte auf der rechten Seite zu Soto, der auf Hedl zuläuft und den Ball zum 1:1 über die Linie bringt. Doch nach 70 Minuten war die Freude über den Ausgleich bei Peter Pacult und seiner Mannschaft wieder dahin. Burgstaller fand Strunz an der zweiten Stange, der zum 2:1 einschieben konnte und Rapid damit wieder in Führung brachte. In der Nachspielzeit sah Cvetko nach einem harten Einsteigen die Rote Karte, ehe Nicolas Kühn für das 3:1 und damit für die Entscheidung sorgte.

Austria holt überraschenden Punkt bei Salzburg

Die Wiener Austria konnte im Parallelspiel bei Red Bull Salzburg überraschen und schrammte nur hauchdünn an einem Sieg vorbei. Die ausgeglichene Anfangsphase endete mit Salzburger Übergewicht und dem 1:0. Nach einem Einwurf auf der rechten Seite setzte sich Koita gegen Matthias Braunöder durch, der eingelaufene Gloukh nahm sich den Ball mit und traf ins kurze Eck (22.). Austria-Goalie Christian Früchtl war beim leicht abgefälschten Abschluss des Israelis ohne Abwehrchance. Die offensive Idee der Austria förderte weitere Halbchancen zu Tage, ging aber auch zulasten der defensiven Absicherung. Capaldo rollte die Kugel nach Koitas Steilpass noch an Früchtl und dem Tor vorbei (39.), ehe Sesko den eigenen Rebound über den zuvor parierenden Goalie zum 2:0 ins Tor köpfelte. Nicolas Seiwald hatte den nun 13-fachen Saisontorschützen ideal in Szene gesetzt.

Die scheinbar komfortable Halbzeitführung hatte nicht lange Bestand. Tabakovic ließ Köhn aus 15 Metern keine Chance, nachdem sich Andreas Ulmer bei einer Flanke von Andreas Gruber verschätzt hatte. Der Treffer wurde minutenlang wegen einer verdächtigen Abseitsposition überprüft, blieb aber bestehen. Die Austria tankte neuen Mut und Salzburg zeigte im Anschluss die schwächste Mannschaftsleistung seit einiger Zeit. 71. Minute: Ranftl kommt im Salzburg-Strafraum zu Fall und wird von Schiedsrichter Ciochirca mit Gelb-Rot für eine vermeintliche Schwalbe ausgeschlossen. Der VAR schaltet sich ein, und der Referee entscheidet sich für die Kulanzlösung: Ranftls zweite Gelbe wird zurückgenommen, es gibt aber auch keinen Elfmeter. Kurz darauf jubelte – ausgerechnet – Ranftl über das 2:2, der Köhn aus kurzer Distanz bezwang.

Drei Minuten später kippte die Partie endgültig. Polster lief der weit aufgerückten Salzburg-Abwehr davon und legte auf Joker Dovedan quer, der Köhn im Rutschen gegen die Laufrichtung bezwang. Früchtl war gegen Strahinja Pavlovic zur Stelle (86.), musste aber doch noch einmal hinter sich greifen, weil Sesko einen schmeichelhaften Elfmeter mit Mühe verwandelte. Ciochirca war zuvor auch nach VAR-Intervention bei seiner Entscheidung geblieben.