Die ukrainische Ombudsfrau für Menschenrechte, Lyudmila Denysova, teilte in einem Statement auf Facebook mit, dass russische Militärkräfte mittlerweile 121.000 Kinder nach Russland verschleppt haben. “Der Ukraine liegen keine Informationen darüber vor, ob die zur Adoption freigegebenen Kinder den Status von Waisen haben oder der elterlichen Fürsorge beraubt sind”, schrieb sie auf ihrem Kanal.  Die Kinder sollen in Russland zur Adoption freigegeben werden, so Denysova. Es werde momentan von russischer Seite daran gearbeitet, „das beschleunigte Verfahren zur Adoption von Kindern aus dem Donbass“ zu ermöglichen. “Russland wiederholt das Szenario von 2014, als es ukrainische Kinder mit dem sogenannten „Zug der Hoffnung“ von der besetzten Krim nach Russland holte und zur Adoption freigab” so Denysova.

Appell an UN-Ausschuss für Kinderrechte

Sie fügte hinzu, dass die ukrainischen Behörden keinen Zugang zu Informationen über die verschleppten Kinder habe. Sie forderte die UN auf: “Ich fordere den UN-Ausschuss für Kinderrechte, den UN-Menschenrechtsausschuss und die Global Alliance of National Human Rights Institutions (GANHRI) auf, einzugreifen, um die illegale Abschiebungen ukrainischer Staatsbürger aus der Ukraine und ihre anschließende illegale Adoption zu verhindern Territorium des Angreifers. Ich bitte die Generalstaatsanwaltschaft, die rechtswidrige Abschiebung ukrainischer Kinder nach Russland zu untersuchen.”

Bereits in Mariupol gewaltsame Verschleppungen

Die ersten Fälle der Verschleppungen nach Russland wurden Ende März gemeldet, als Pjotr ​​Andrjuschenko, ein Assistent des Bürgermeisters von Mariupol, sagte, dass 4000 bis 4500 Einwohner von Mariupol ohne ihre Pässe „gewaltsam“ in die russische Stadt Taganrog verbracht worden seien.