Offensichtlich rechnen sämtliche Staaten mit einem Krieg zwischen der Ukraine und Russland. Sie treffen bereits sämtliche Vorbereitungen für den Ernstfall, wie jüngste Aktionen zeigen. Die Anspannung wächst.

Die USA wollen schon ab Montag mit der Evakuierung beginnen

Deutschland hat bereits mit der Arbeit an einem Evakuierungsplan für die Mitarbeiter der Deutschen Botschaft in der Ukraine begonnen, wie die “Bild”-Zeitung erfahren hat. Die Botschaftsgenhörigen könnten schon bald außer Landes gebracht werden. Die USA sind schon weiter: US-Medien zufolge soll die Evakuierung von Botschaftsmitarbeitern schon am Montag starten.

Inmitten der schweren Spannungen mit Russland haben die USA in der Nacht zum Samstag neue Militärhilfe in die Ukraine geschickt. Die Frachtmaschine landete auf einem Flughafen in Kiew, teilte die dortige US-Botschaft auf Twitter mit. 90 Tonnen Fracht sollen es gewesen sein, darunter Munition “für die Frontverteidigung”, angeordnet von US-Präsident Joe Biden (79).

Moskau verärgert über militärische Unterstützung für Kiew

Moskau verfolgt die militärische Unterstützung für Kiew durch den Westen genau. So hat der Kreml jüngst die Lieferung von leichten Panzerabwehrwaffen aus Großbritannien an die Ukraine scharf kritisiert. Weitere Panzerabwehrraketen und Flugabwehrsysteme sollen aus Estland, Lettland und Litauen zugeschickt werden.

Spanien und die Niederlande kommen unterdessen Bulgarien bei der Luftüberwachung zu Hilfe. Bis zu neun Kampfjets aus den beiden Nato-Ländern sind dort im Einsatz. Das einstige Ostblockland Bulgarien ist noch immer mit Kampfjets sowjetischer Bauart ausgerüstet. Am Montag soll die bulgarische Regierung über den Einsatz von Spaniens Eurofighter-Jets entscheiden.

Schallenberg für harte Sanktionen

Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hält eine harte Antwort Europas für unausweichlich, sollte Russland in der Ukraine einmarschieren. Alles andere hätte ein verheerendes Signal. Allerdings: Europa sei auch auf Energie aus Russland angewiesen. Schallenberg ist auch für harte Sanktionen – mit einem Vorbehalt: Der Gassektor sollte davon nicht betroffen sein. “Wir sind in Europa zu einem gewissen Grad von Energie aus Russland angewiesen”, sagte er in der “Presse am Sonntag”. “Das werden wir nicht über Nacht ändern können, wenn wir Wärme und Strom haben wollen.”