Die Zahl ukrainischer Kinder und Jugendlicher, die in Österreich die Schule besuchen, nimmt zu. Drei Wochen nach Beginn des russischen Angriffskrieges sitzen mittlerweile 1.500 aus der Ukraine geflohene Schülerinnen und Schüler in den heimischen Schulklassen, hieß es gegenüber der APA aus dem Bildungsministerium. Allein 800 sind es in Wien.

Wo immer möglich sollen an den Schulen zunächst eigene Deutschförderklassen für die ukrainischen Kinder und Jugendlichen eingerichtet werden, damit diese so rasch wie möglich dem Regelunterricht folgen können. Immerhin handle es sich um eine große Gruppe von Quereinsteigern, die mitten unterm Schuljahr neu dazukomme und noch dazu spezifische Angebote brauche, so die Begründung des Ministeriums.

Ukrainische Kinder bereits gut alphabetisiert

Anders als andere Kinder in Deutschförderklassen seien ukrainische Schülerinnen und Schüler durchwegs alphabetisiert und würden vielfach Englisch sprechen. Die pädagogischen Konzepte werden gerade vorbereitet. In Wien werden für die ukrainischen Schüler mit Montag drei zusätzliche “Neu in Wien”-Klassen an Volksschulen und fünf an AHS-Standorten eröffnet.

Ukrainische Lehrer sollen auch unterrichten

Zur Unterstützung der Schülerinnen und Schüler sollen auch ukrainische Lehrerinnen und Lehrer mit guten Deutschkenntnissen neu aufgenommen werden. An den Schulen sei die Unterstützung durch Schulleitungen, Lehrpersonal und Mitschüler für die ukrainischen Geflüchteten jedenfalls groß, so ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek nach dem Besuch einer Volksschule und einer AHS in Klosterneuburg (Niederösterreich). „Es ist schön zu sehen, wie groß die Hilfsbereitschaft in Österreich ist.

Auch Corona stellt nach wie vor eine Herausforderung dar

Die Gesamtsituation fordert die Schulen allerdings auch. Weil viele Lehrkräfte wegen Covid-19 im Krankenstand, in Quarantäne oder in Pflegefreistellung sind, ist die Situation angespannt. Der Unterricht für geflüchtete Kinder ist eine weitere Herausforderung.