Wladimir Putin begründet seinen Angriffskrieg in der Ukraine gegenüber der russischen Bevölkerung und der ganzen Welt seit Wochen mit einem Kampf gegen eine dunkle Bedrohnung in der Ukraine durch “Neonazis” und eine Regierung voller “Drogensüchtiger” und “Faschisten”. Das Wort “Krieg” ist tabu, es handle sich hier um keinen Überfall auf die Ukraine, sondern um eine “Spezialoperation” deren Ziel die “Entnazifizierung” und “Demilitarisierung” seines Nachbarlandes sei.

Das glaubt ihm allerdings kaum jemand, im Gegenteil – mittlerweile wird gegen den russischen Präsidenten wegen Kriegsverbrechen ermittelt. Auch wenn Putin mehrmals betonte, dass Zivilisten nicht von seiner “Spezialoperation” gefährdet seien, sprechen die Tatsachen eine andere Sprache. Nun sind Drohnenaufnahmen aufgetaucht, die den Kremlchef entgültig Lügen strafen – und ein schreckliches Kriegsverbrechen dokumentieren, das nur eines von vielen sein dürfte.

Wie Drohenaufnahmen von einer Schnellstraße bei Kiew vom frühen Nachmittag des 7. März 2022 zeigen, sind Zivilisten durch die russischen Invasoren nicht nur gefährdet – Putins Soldaten richten ihre Aggressionen offenbar teils gezielt auf unschuldige Menschen. Das Video, welches dem deutschen “ZDF” von anonymer Quelle zugespielt wurde, ist echt und wurde eigens vor Ort überprüft – und es zeigt einen kaltblütigen Mord an einem Familienvater.

Die Russen hatten zu diesem Zeitpunkt bereits einige Kiewer Vororte eingenommen und waren bis an die Straße vorgerückt. Die Drohne filmte am 7. März eine russische Panzerstellung mit dem typische weißen Zeichen wenige Meter von einer Tankstelle entfernt. Davor steht ein offenbar angeschossenes blaues Autowrack. Im Wald daneben sind klein aber relativ scharf Soldaten zu erkennen. Sie tragen Maschinengewehre.

Es ist 14 Uhr und 16 Minuten als die Kamera der Drohne mehrere Autos filmt. Es sind keine Militärfahrzeuge, sondern ganz normale Pkw, unterwegs Richtung Kiew-Zentrum. Die ersten Fahrer bemerken offenbar die russischen Panzer und drehen ab – ein silbergraues Fahrzeug kommt ins Stocken, bleibt stehen. Dann geschieht Schreckliches.

Eine Zivilperson steigt aus dem Auto, mit erhobenen Händen und wird erschossen, fällt hinter sein Auto nieder. Die Täter sind ganz offenbar russische Soldaten. Aus der Panzerstellung und über die Fahrbahn laufen sie zum Tatort. Sie sind zu erkennen an weißen Bändern. Es ist das Erkennungszeichen der russischen Streitkräfte.

Die Bilder vom 7. März zeigen, wie der erschossene Mann von russischen Soldaten von seinem Auto weg in den Straßengraben gezerrt wird. Mit ihm unterwegs waren noch eine Frau und ein Kind. Sie werden später von Soldaten in den nahegelegenen Wald geführt. Was dann mit ihnen geschieht, zeigen die Bilder nicht mehr.