Deutsche Diplomaten haben ihren russischen Amtskollegen einen virtuellen Rüffel gegeben, nachdem die russische Botschaft in Südafrika sich für “zahlreiche” Solidaritätsbekundungen zum russischen Standpunkt im Ukraine-Krieg bedankt und erklärt hatte, dass Russland nun einmal mehr – wie bereits im zweiten Weltkrieg vor 80 Jahren – gegen den Nazismus kämpfe. Nun eben in der Ukraine.

Auf Twitter wandte sich die russische Botschaft in Südafrika mit folgenden Worten an ihre Follower: “Liebe Abonnenten, wir haben eine große Anzahl von Solidaritätsschreiben von Südafrikanern erhalten, sowohl von Einzelpersonen als auch von Organisationen”, twitterte der Diplomatensitz am Samstag. “Wir wissen Ihre Unterstützung zu schätzen und sind froh, dass Sie sich entschieden haben, heute an unserer Seite zu stehen, wenn Russland, wie vor 80 Jahren, den Nazismus in der Ukraine bekämpft!”

Diese Worte riefen wiederum die deutsche Botschaft in Südafrika auf den Plan, die diesen Tweet laut eigenen Ausagen “nicht unkommentiert lassen” habe können: Die deutschen Diplomaten antworteten ihren russischen Kollegen, um darauf hinzuweisen, dass Russland, das sich in der zweiten Woche des Einmarsches in die souveräne Nation Ukraine befinde, nicht gegen den Nazismus kämpfe. Und Deutschland, wo die NSDAP schließlich gegründet wurde, würde – leider – aus erster Hand wissen, wovon man spreche: “Tut uns leid, aber dazu können wir nicht schweigen, das ist einfach viel zu zynisch”, begann die Deutsche Botschaft ihren Antwort-Tweet, und weiter: “Was [Russland] in [der Ukraine] tut, ist, unschuldige Kinder, Frauen und Männer zu seinem eigenen Vorteil abzuschlachten. Es ist definitiv kein ‘Kampf gegen den Nazismu’“. Schande über jeden, der darauf hereinfällt. (Leider sind wir gewissermaßen Nazi-Experten.)”