Bereits seit Beginn der Pandemie hatten Unternehmen mit Engpässen und Materialknappheit zu kämpfen. Durch den Krieg in der Ukraine hat sich das Problem der Materialengpässe jetzt aber noch deutlich verschärft – immer mehr Betriebe müssen wieder Kurzarbeit anmelden. Die Zahl der in Kurzarbeit geschickten Mitarbeiter sind alarmierend: “Das AMS weist zum Stand 3.3. für die Herstellung von Waren 22.545 Mitarbeiter in Kurzarbeit aus, zum Stand 24.3. waren es bereits 26.991.”  Das ist ein Plus von fast 4500 Personen innerhalb von nur drei Wochen.

Harte Zeiten für den Eigentümer von Steyr Automotive, Sigi Wolf.APA/FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR

"Industriebetriebe haben massive Probleme, es werden täglich mehr"

“Schon vor dem Krieg in der Ukraine waren übers letzte Jahr gerechnet geschätzt 70 bis 100 Industriebetriebe von Lieferengpässen betroffen” heißt es auf Nachfrage des eXXpress aus der Wirtschaftskammer (WKO). Nun verschärfe sich die Situation jedoch deutlich: “Allein in den letzten Tagen hatten rund 20 Industriebetriebe massive Probleme aufgrund von Lieferengpässen (Stichwort: fehlende Kabelbäume aus der Ukraine) und es werden täglich mehr.”

Ein Plus von 4500 Personen in Kurzarbeit in nur drei Wochen

Viele Unternehmen wollen ihre Mitarbeiter jedoch vorerst nicht entlassen. Dazu heißt es: “Was wir von unseren Mitgliedsbetrieben hören, werden die Mitarbeiter aber nicht freigesetzt, sondern man geht in Kurzarbeit oder wartet ab.” Der oberösterreichische Autoteil-Hersteller Steyr Automotive mit 2.100 Mitarbeitern ist durch ausbleibende Kabelbaum-Lieferungen des ukrainischen Zulieferers stark betroffen. Ab Mittwoch wird das Werk bis Mitte April stillgelegt, die Kurzarbeit für die Mitarbeiter wurde bereits bis Juni bewilligt.