Gute Nachrichten für die Ukraine: Offenbar haben die USA keine Einwände gegen die Lieferung von MiG-29 Kampfflugzeugen aus der Slowakei – das berichten mehrere Medien unter Berufung auf ein Pressegespräch mit einem hohen Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums. Noch ist unklar, wieviele Flugzeuge zur Verfügung gestellt werden, derzeit besitzt die Slowakei elf. “Wir werden bestimmt keine Einwände erheben. Wir haben kein Recht dazu, Einwände zu erheben”, wird der Mitarbeiter des US-Verteidigungsministerium vom “Washington Examiner” zitiert. Mitte März war ein ähnliches Hilfsangebot von Polen gescheitert, mit der Begründung, es sei hochriskant und nicht vertretbar.

Bereits zuvor hatte die slowakische Regierung ihr komplettes Flugabwehrsystem verschenkt und in einer zweitägigen Geheimoperation an die Ukraine geliefert. Das S-300 Raketensystem kann gegnerische Flugzeuge oder Raketen zerstören und stammt noch aus der Sowjetzeit. Von daher können auch die Ukrainer damit umgehen – ein Vorteil, den auch die MiGs haben. Als Ersatz hat die Slowakei nun das amerikanische System vom Typ Patriot erhalten. Zusätzlich sollen 16 selbstfahrende Panzerhaubitzen vom Typ Zuzana 2 der ukrainischen Armee helfen.

Vertraute Technik in vielen post-kommunistischen Staaten

Die MiG-29 wurde von der UdSSR in den 1970er Jahren als Flugzeug für den Einsatz direkt an der Front geplant, das auf unbefestigten Startplätzen einsatzfähig sein sollte mit der Aufgabe, die Streitkräfte direkt zu unterstützen. Das beinhaltet auch die Verteidigung von Flugplätzen oder Städten. Die von den slowakischen Luftstreitkräften genutzte Version “Fulcrum-A/B” wurden 2008 auf den neuesten Stand gebracht und mit einem neuen Glascockpit mit Multifunktions-LCD-Anzeigen und Digitalrechner versehen. Die Ukraine verfügt derzeit über mehr Piloten als einsatzfähige Flugzeuge.

Schießtraining in Tschechien für Flüchtlinge

Auch andere europäische Länder erhöhen ihre Hilfsangebote: So bietet seit neuestem eine tschechische Firma kostenlose Schießtrainings für ukrainische Flüchtlinge an. Dort lernen sie nicht nur den sicheren Umgang mit einer Waffe, sondern auch, wie man sich in einer Gefechtssituation bewegt und Erste Hilfe leistet. Die Finanzierung des knapp dreistündigen Trainings für Ausbilder, Waffen und Schießbahn kam über Crowdfunding zusammen.

Einige der Teilnehmer haben den Kurs bereits mehrere Male absolviert, teilweise sind sie sogar aus Österreich angereist. Wütend über die russische Aggression wollen sie “etwas dagegen tun” – manche mit durchaus konkreten Planungen, bald wieder in ihre Heimat zurückzukehren.

Tschechien, Brünn: Ein Ausbilder erklärt ukrainischen Flüchtlingen, wie sie mit Schusswaffen umgehenPetr David Josek/AP/dpa
Tschechien, Brünn: Ein Ausbilder erklärt ukrainischen Flüchtlingen, wie sie mit Schusswaffen umgehenPetr David Josek/AP/dpa

Unter dem Hashtag #buymeafighter wollen Ukrainer über Crowdfunding an Flugzeuge kommen