Heute, Mittwoch (20.45 Uhr) bekommt es die Ukraine im Rahmen der WM-Playoffs mit Schottland zu tun. Es ist die letzte Chance, sich für die Weltmeisterschaft in Katar zu qualifizieren. Doch aufgrund der Umstände in ihrer Heimat fällt es den Kickern schwer, sich auf den Fußball zu konzentrieren. Gewinnen die Osteuropäer ihr erstes Pflichtspiel seit dem Kriegsausbruch Ende Februar, spielen sie am Sonntag in Wales um das letzte europäische Ticket für die WM-Endrunde im November und Dezember.

Die Vorbereitung war alles andere als optimal. Zwar konnte sich das Team auf Einladung von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin seit Anfang Mai in Slowenien auf das Spiel vorberieten. Doch viele Spieler haben seit Monaten kein Pflichtspiel mehr bestritten. “Ich zittere innerlich,” gab Manchester City-Star Oleksandr Zinchenko im Vorfeld gegenüber der “BBC” zu. Auch bei der Pressekonferenz wurde der ukrainische England-Legionär emotional: “Jeder Ukrainer will nur eines: diesen Krieg beenden”, antwortet der City-Star auf Ukrainisch. “Ich habe mit Menschen aus der ganzen Welt gesprochen, aus verschiedenen Ländern, und ich habe auch mit einigen ukrainischen Kindern gesprochen, die einfach nicht verstehen, was in der Ukraine passiert. Sie wollen nur, dass der Krieg aufhört, und sie haben nur einen Traum: den Krieg zu beenden.”

"Wollen Ukraine unglaubliches Gefühl geben"

Eigentlich wäre das Spiel im März angesetzt gewesen. Doch nach dem Kriegsausbruch wurde das Spiel verschoben. Zinchenko will sich mit der Ukraine für die WM qualifizieren und seinen Landsleuten “vielleicht für ein paar Sekunden ein Lächeln” schenken. “Dieses Spiel ist eines der wichtigsten in meinem Leben. Es ist überhaupt nicht nötig, über Motivation zu reden”, sagte der ukrainische Nationalspieler.

Laut Zinchenko sei es unmöglich, “jemandem die Gefühle zu beschreiben, der nicht in dieser Situation ist.” Außerdem richtete der Superstar von Manchester City einen Appell: “Die Dinge, die jetzt gerade in unserem Land passieren, sind nicht akzeptabel. Es ist etwas, das ich nicht einmal beschreiben kann. Deshalb müssen wir diese Aggression alle gemeinsam stoppen.“

Zinchenko brach bei der Pressekonferenz in Tränen ausScreenshot/Youtube

Zinchenko zeigte sich bei der Pressekonferenz sichtlich mitgenommen und brach in Tränen aus: “Es ist etwas, das ich nicht einmal beschreiben kann. Deshalb müssen wir diese russische Aggression gemeinsam stoppen und wir müssen gewinnen, denn die Ukraine ist ein Land der Freiheit, die Ukraine wird niemals aufgeben. Aber die Sache ist die, und das möchte ich auch sagen, dass viele Länder vielleicht nicht verstehen, dass es heute die Ukraine ist, morgen könnte es aber euer Land sein.”