Dramatische Eskalation nach einem kritischen, aber absolut nicht beleidigendem Posting der früheren Außenministerin der Republik Österreich auf dem Social-media-Kanal Twitter: Ein polnischer Blogger droht der bekannten Nahost-Expertin Karin Kneissl (57) mit Mord.

So schrieb der Twitter-User wörtlich: “Hast du dich im Libanon versteckt? Glaubst du, du bist dort sicher, österreichische xxx? Sie werden nirgendwo mehr sicher sein, weil sie entweder von ukrainischen oder russischen Diensten gejagt werden.”

Das schrieb der polnische Twitter-User - Beschimpfungen und eine Morddrohung.

Gratis-Zeitung verriet Kneissls Aufenthalt im Libanon

Die frühere Außenministerin hat in den vergangenen Monaten schon zahlreiche Drohungen erhalten: Auch als sie ihren Aufsichtsrats-Job beim russischen Energieriesen Rosneft im Mai aufgegeben hat, ging es weiter. “Eine richtige Hexenjagd”, sagte Kneissl dazu einmal im Gespräch mit dem eXXpress.

Die Ex-Ministerin verließ dann ihr eben eingerichtetes kleines Haus in Südfrankreich und wollte mit ihren Tieren in Sicherheit in Nahost leben – allerdings hat jetzt eine Gratis-Zeitung groß berichtet, dass sie in den Libanon gezogen ist. Viele andere Journalisten wussten davon, aber schrieben nicht konkret darüber, um die Sicherheit Kneissls nicht zu gefährden.

Der Anlass für die hasserfüllten Reaktionen auf Karin Kneissls Posting ist für viele nicht nachvollziehbar: Die frühere Ministerin wollte damit immerhin die sehr wahrscheinliche Realität darstellen, die Westeuropa im Winter erwarten könnte. Nämlich, dass EU-Politiker für die frierende europäische Bevölkerung in Moskau um Erdgas betteln werden müssen – und das ziemlich sicher mit Verhandlungen über die Ukraine verbunden sein wird.

Dieses Posting von Karin Kneissl bringt die Unterstützer der Ukraine in Rage.
War von 2017 bis 2019 Außenministerin: Karin Kneissl