Ukraine-Update: 600 Raketen eingeschlagen, Kämpfe rund um Kiew
Seit 12 Tagen tobt Krieg in Europa. 600 russische Cruise Missiles schlugen bislang in der Ukraine ein. 145.000 Truppen schickte Putin, um seine Nachbarn zu überfallen. Doch die wehren sich und können die großen Städte bislang noch halten. Das Leid der Zivilisten wird aber immer unerträglicher …
95 Prozent der Truppen, die der Kreml-Chef wochenlang an der Grenze aufmarschieren ließ, sind mittlerweile in die Ukraine eingedrungen. Während die ganze Welt zusehen muss, feuerte Russland 600 Raketen verschiedener Typen auf die Ukraine. Auch das US-Pentagon schaut ganz genau hin. Und sie stellen fest, dass es den Russen bislang noch nicht gelungen ist, den Luftraum über der Ukraine zu erobern.
Auch die großen Städte Kiew, Charkiv und Chernihiv sind noch in der Hand der Ukrainer. Der 65 Kilometer lange Konvoi rund um die Hauptstadt (eXXpress berichtete) steht seit Tagen still. Im Pentagon geht man zudem nicht davon aus, dass die Invasion in Odessa unmittelbar bevorstünde.
Kampf um Kiew wird Schlüsselschlacht
Russische Truppen versuchen laut dem ukrainischen Generalstab, die volle Kontrolle über die kurz vor Kiew liegenden Städte Irpin und Butscha zu erlangen – und wollten sich zudem einen taktischen Vorteil verschaffen, indem sie die östlichen Außenbezirke Kiews über die Bezirke Browary und Boryspil erreichten. Der Berater des ukrainischen Innenministers, Wadym Denysenko, sagte in einer Fernsehsendung Sonntagabend, auf Anfahrtswegen nach Kiew habe sich eine recht große Menge an russischer Ausrüstung und Truppen angesammelt. “Wir gehen davon aus, dass der Kampf um Kiew die Schlüsselschlacht der nächsten Tage ist.”
Fernsehübertragungen ausgefallen
Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb auf seinem Telegram-Kanal am Sonntag, dass es Kämpfe nahe Kiew gebe. Die Stadt sammle weiter alle Ressourcen für ihre Verteidigung. Er habe mehrere Kontrollpunkte an der Stadtgrenze besucht, die Sicherheitskräfte seien entschlossen, jeden Angriff abzuwehren. In der Nacht zum Montag meldete die ukrainische Seite Angriffe und Kämpfe in verschiedenen Gebieten des Landes. Im Süden sei vom Meer aus ein Raketenangriff auf nicht näher genannte “Objekte der kritischen Infrastruktur” im Dorf Tusly südlich der Hafenstadt Odessa ausgeführt worden, teilte ein lokaler Beamter in einem Video auf Facebook mit. Im Gebiet Luhansk führe die ukrainische Armee schwere Gefechte mit russischen Truppen, schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar bei Facebook.
In der ostukrainischen Großstadt Charkiw ist nach ukrainischen Angaben der Fernsehturm bei einem russischen Angriff beschädigt worden. Die Fernsehübertragung sei vorübergehend ausgefallen, sagte der Chef der regionalen Militärverwaltung, Oleh Synjehubow. Nach Angaben des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU wurde in Charkiw ein Forschungszentrum mit Atommaterial mit Raketenwerfern beschossen. Das russische Verteidigungsministerium behauptete laut Agentur Itar-Tass, der ukrainische Geheimdienst wolle die Anlage sprengen. Unabhängige Informationen gab es zunächst nicht.
Kommentare
Kunigunde hat recht, die ukrainische Armee hat auf Dauer gesehen keine Chance, den russischen Angriff abzuwehren und wird dabei seine Soldaten und vor allen Dingen unschuldige Zivilisten weiter verheizen.
Solche Durchhalteparolen wider alle Vernunft gab es bereits gegen Ende des zweiten Weltkriegs in Japan und auch in Deutschland. Die Folgen sind bekannt. Nuklearer Angriff auf Hiroshima und Nagasaki und im Gegenzug in Deutschland Flächenbombardements deutscher Großstädte mit tausenden von Toten. Hier stand die Frage des sogenannten „totalen Kriegs“ im Raum, mit den bekannten Folgen.
Für die Ukrainer wird dies weitere Zerstörungen und weitere Tote bedeuten, sowie härtere Gegenmaßnahmen des russischen Militärs provozieren. Soll hier ein neues Heldenepos produziert werden? Oder wie nennt man diesen Wahnsinn?
Was verteidigt hier eigentlich der Durchschnittsukrainer, vom Arbeiter bis zum Arzt mit Gehältern von rund 170 € – 330 € monatlich?
Müssen diese Menschen, die von diesem Krieg ohnehin nichts haben, ihr Blut für einen korrupten Politapparat vergießen?
Die Durchhalteparolen und das Gewäsch von Verteidigung von Demokratie und Freiheit stammt von Leuten, die selbst bei der Vertreibung aus der Ukraine Milliarden verlieren. Da kann man seine Leute auch gut verheizen.
Jeder Trainer in der Ringecke eines Boxers-das sollten vor allen Dingen die beiden Klitschko-Brüder aus eigener Erfahrung wissen-nimmt seinen schwer angeschlagenen Boxer aus dem Ring und wirft vernünftigerweise das Handtuch, um schwerste, möglicherweise bleibende Schäden oder auch unter Umständen den Tod seines Schützlings zu verhindern. Das nennt man in einem solchen Fall geopolitische Schadensbegrenzung, so hätte es auch Peter Scholl Latour gesehen.
Stattdessen begibt sich die heutige Journaille auf rhetorischen Kampfkurs und beschreibt in dieser Situation militärischen Widerstand bis zum Letzten als einzige Option. Politisch sehr unklug, den Opfern wird es nichts nützen.
Und kommen Sie mir bitte jetzt nicht mit der Bemerkung, dass der russische Diktator sei an allem schuld, das hilft im Moment niemandem.
Drei amerikanische Präsidenten alleine sind für den Tod von Millionen Menschen im gesamten Nahen Osten verantwortlich Im Rahmen der Schaffung von Freiheit und Demokratie, der US Expräsidenten Barack Obama erhielt dafür sogar einen Friedensnobelpreis.
Jeder Verantwortliche, der aktuell In der Ukraine keine Schadensbegrenzung betreibt, sondern im Gegenteil noch Waffen in dieses Pulverfass liefert und die Menschen wider jede Vernunft animiert, bis zur letzten Patrone zu kämpfen, ist mitverantwortlich für das täglich neu geschaffene Elend.
Putin greift ausschließlich militärische Ziele an. Sieht man am besten an den Bildern. Für die mittlerweile weit mehr als 20.000 Ziviltoten kann nur der Westen verantwortlich sein, Russen würden das nie tun…
Der Westen ist aufgrund seiner Waffenlieferungen und der Unterstützung der ukrainischen Politik für tausende Tote verantwortlich.
Behaupten sie jetzt, die Ukraine erschießt Ihre Leute selbst?
Hubert, ich verstehe Kunigunde auch so. Die Ukrainer hätten sich nicht so anstellen sollen, sondern die Einfallsstraßen säumen und die russischen Soldaten mit russischen Fahnen und heißer Suppe begrüßen sollen.