Dicht an dicht stehen die Marder-Schützenpanzer in langen Reihen: Sie dürften in einem frontnahen Bereitstellungsraum gefilmt worden sein, der genaue Zeitpunkt und der Ort sind unbekannt.

Zwischen den  Gebraucht-Schützenpanzern aus Deutschland sind Panzerhaubitzen und Panzerfahrzeuge russischer Bauart sowie Mehrfachraketenwerfer und Nachschub-Lkw zu sehen. Die jetzt auf Telegram-Seiten geleakte Video-Szene dürfte den Aufmarsch einer neu aufgestellten Brigade der ukrainischen Streitkräfte zeigen.

Der Marder-Schützenpanzer, der nun in die Ukraine geliefert worden ist, ist seit 1970 das Haupttransportmittel von Panzergrenadieren der Bundeswehr, die deutsche Armee hat etwa noch 2000 Stück im Einsatz. Ein Marder ist 33,5 Tonnen schwer, hat drei Mann Besatzung, kann sechs Infanteristen transportieren und ist mit einer 20-mm-Maschinenkanone bewaffnet.

Aktuelle Bilder aus einem ukrainischen Bereitstellungsraum.

Ukrainische Gegenoffensive bereits seit Wochen erwartet

Schon seit Wochen sprechen britische Militärexperten von einer bevorstehenden Gegenoffensive der Ukraine: Der Boden trocknet nun, die Felder und Wiesen im Osten der Ukraine werden wieder befahrbar. Allerdings verfügen auch die russischen Streitkräfte noch über massive Reserven – nur wenige Teile der 400.000 Reservisten sind bisher im Fronteinsatz, der blutige Kampf um die eingekesselte Kleinstadt Bakhmut wird etwa fast ausschließlich von den Söldnern der Gruppe Wagner geführt.

Die russischen Nachrichtendienste sind mit ziemlich großer Sicherheit nun über mögliche Pläne für Gegenoffensiven Kiews informiert – und vermutlich werden auch Gegenmaßnahmen vorbereitet.

Unterdessen haben russische Medien berichtet, dass die Behörden des Landes eine groß angelegte militärische Rekrutierungskampagne mit dem Ziel vorbereiten, “zusätzliche 400.000 Soldaten” zu rekrutieren, sprich neben den 400.000 in Bereitschaft stehenden Reservisten. Das teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums stelle Russland die Kampagne nicht als eine neue Mobilisierung dar, sondern als Kampagne für freiwilliges, professionelles Personal.

Auch im Videoschwenk zu sehen: Panzerhaubitzen, Mehrfachraketenwerfer und Nachschub-Lkw.
Dutzende Panzerfahrzeuge der Ukraine in Aufstellung.